Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
18.03.2025 , 19:21 Uhr
Das stimmt nicht so ganz - die Uni hat diese Aeusserungen nicht einfach toleriert & sehr wohl unterbunden. Der Kommentar von David Wallace-Wells in der New York Times (im Text verlinkt) erklaert das ganz gut. Columbia hat z.B. das NYPD gebeten das Protestcamp zu raeumen, und der Campus wurde seitdem unter Lockdown gestellt, d.h. man kann nur mit einer Studi-ID rein (Proteste seit dem fanden vorm Tor statt & es ist unklar, wie viele davon Studierende waren). Disziplinarverfahren genau wegen solcher Parolen & auch wegen Sachbeschaedigung sind gerade abgeschlossen worden & mehrere Studierende wurden rausgeworfen oder auf Zeit suspendiert. Die Trump-Regierung will die Abschaffung solcher Disziplinarverfahren (siehe Forderungsbrief). Studierende werden einfach verhaftet, ohne legale Grundlage - nicht nur Khalil, sondern siehe auch Fall Srinivaran. Ich stimme Ihnen zu dass viele dieser Parolen unakzeptabel waren und sind. Aber sie sollten entsprechend untersucht werden, mit einem Verfahren, Uni-intern und/oder legal. Einfach verhaften und abschieben ohne korrektes Verfahren ist ein klarer autoriaerer Schritt.
zum Beitrag18.03.2025 , 18:57 Uhr
Stimmt, "im Moment in Sicherheit!" Aber man muss sich eben fragen, ob die Regierung ihre Kriterien fuer unliebsame Meinungen ausweiten wird. Trump hat letztes Jahr schon angekuendigt, dass er alle Studierende abschieben will, die unliebsame Meinungen haben. Das faengt jetzt eben mit diesen Protesten an & wir werden sehen wie schnell es sich ausbreitet. Wie im Kommentar geschrieben, wurden Themen bzgl. trans*Menschen und Kolonialismus bereits von staatlichen Websiten geloescht und 'verboten.'
zum Beitrag18.03.2025 , 18:54 Uhr
1) Zwei Columbia Studierende wurden festgenommen, und es laufen entsprechende Gerichtsverfahren. Das Problem daran ist, dass die Trump-Regierung eigentlich keine rechtliche Grundelage fuer die Verhaftung hat, & man sich fragen muss, ob sie entwaige Gerichtsentscheidungen akzeptieren wird. Ersteinmal sitzen die Studierenden in Haft im Schwebezustand (siehe Pflasterstrands Kommentar). 2) Wie Lowandorder anmerkt, werden Kosten und Programme subventioniert. Als Doktorstudent:In an der Columbia wird man bezahlt, d.h. man zahlt der Uni gar nichts. Viele Bachelor-Studierende erhalten finanzielle Unterstuetzung - da gibt es spezielle Programme fuer jene, die aus Haushalten mit niedrigeren Einkommen stammen. Die staatlichen Gelder werden vor Allem Forschung und akademische Projekte beeinflussen.
zum Beitrag15.10.2024 , 17:33 Uhr
Dass es auch solch differenzierte Ansichten gibt, geht oft in der wirklich stark aufgeladenen Debatte unter. Ich studiere an der Columbia (im Bild oben, das ist die Lowe Library inmitten des Campus) und finde es erwaehnenswert, dass sich die Columbia-interne Pro-Palaestinensische Bewegung (CU Apartheid Divest und Jewish Voice for Peace) zum Jahrestag des Massakers FUER Gewalt gegen Israel ausgesprochen haben, und eine Entschuldigung zuruecknahmen, die sie Anfang des Jahres gegeben hatten, als einer ihrer Vorstandsmitglieder sagte, "Ihr solltet froh sein, dass ich nicht rumlaufe und Zionisten umbringe." Das finde ich noch immer zutiefst schockierend und dass viele meiner "linken" Kollegen sich solcher Rhetorik anschliessen, kann ich nicht verstehen. www.nytimes.com/20...YbN&smid=url-share
zum Beitrag10.10.2024 , 03:32 Uhr
Und die Bewegung ist auch noch stolz auf ihren Antisemitismus. Es wird immer unverhohlener. An "meiner" Uni - Columbia University in New York - wird jetzt ganz offen das Massaker vom 7. Oktober bejubelt. Am Montag begruessten mich "global intifada" Sticker ueberall auf dem Campus. Ich kann mir nur vorstellen, wie es den Juedischen Student*Innen damit ging. www.nytimes.com/20...YbN&smid=url-share Ich bin einfach nur noch fassungslos - besonders, weil viele 'linke' Kolleg*Innen dieser Rhetorik auch noch zustimmen & Tips geben wie man pro-Palaestinensische Themen in den Unterricht einbringen koennte. Und sollte man sich klar gegen Judenhass positioniert, ist man eben 'Zionist' & darf auch ermordet werden (siehe NYT Artikel). Gut, dass ich hier in der Taz noch von Leuten lese, die sich klar gegen Hass und Gewalt positionieren, und das Thema differenziert angehen.
zum Beitrag26.04.2024 , 15:04 Uhr
Ich bin seit 4 Jahren Doktorandin an der Columbia - damals angelockt durch sehr gute Finanzierung meiner Forschung durch die Privatuni. Im Moment bin ich dankenswerter Weise auf Forschung, und nicht vor Ort (d.h. auf dem Campus). Ich habe in den letzten Jahren als 'Teaching Assistant' unterrichtet, und habe mich generell in der eher 'linken' Szene sehr wohl gefühlt - gemeinsam haben wir uns für Abtreibungsrechte und gegen den Tr*mpismus eingesetzt. Seit letztem Herbst nun kann ich mich kaum noch mit meinen Kollegen unterhalten. Die Taten der Hamas werden als "resistance" angesehen, alle Bewohner Israels als "settler-colonial agents" de-legitimisiert - gegen die jedes Mittel recht ist. Als Geisteswissenschaftlerin bin ich fassungslos, wie meine 'linken' Kollegen den Diskurs um koloniale Siedlergewalt nun auf Israel ummünzen, ohne jeglichen Kontext zu berücksichtigen. Die Stimmung an der Uni ist nur noch vergiftet - ich bin froh, dass ich zur Zeit nicht unterrichte. Es gibt viele jüdische Bachelorstudierende, besonders am Barnard College, das gegenüber des Hauptcampus liegt, und wo viele Studierende auch in Wohnheimen leben. Es ist schwer vorstellbar in dem Klima zu studieren. Ich selbst kann es kaum abwarten, meine Doktorarbeit abzuschliessen - ich plane, sie im Ausland zu Ende zu schreiben und der USA endlich ganz den Rücken zu kehren.
zum Beitrag