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02.03.2024 , 12:35 Uhr
Die Universität ist ein Ort der Debatte. In einer Debatte gibt es unterschiedliche Argumente, die abgewägt werden müssen. Das Recht auf unterschiedliche Meinung muss garantiert sein, sowie die Ethik, die Kwasi Wiredu als empathische Unparteilichkeit definiert, ebenfalls.
zum Beitrag01.03.2024 , 16:00 Uhr
Der Grund für meine Einladung war dieses Buch, in dem ich klar eine dekoloniale antirassistische Position beziehe:
www.degruyter.com/...00861/html?lang=de
Der Vortrag ist hier einzusehen: www.youtube.com/watch?v=OB404CTKl8g
Ich finde nicht, das der Artikel das Problem der Zensur und der Wissenschaftsfreiheit angemessen darstellt, weshalb ich mit der taz in Kontakt getreten bin.
Keines der Bilder des Vortrages ist kontextlos, es handelt sich um eine Bildermontage (in der Kunstgeschichte gibt es das seit Aby Warburg), die den Text unterstützt und weitere Ebenen dem Zuschauer im Dialog mit ihm eröffnet.
Ich glaube, man würde mich nicht nach Oxford, Cambridge, Bristol etc. als Forscherin und Gastprofessorin einladen, das Buch demnächst auf Englisch und Portugiesisch veröffentlichen, wenn ich auf dem oberflächlichen und rassistischen Niveau arbeiten würde, das man mir nach vier Bildern unterstellt hat.
Der Vortrag verschränkt Adorno und Horkheimer und ihre Rationalitätsdebatte mit der Dekolonialitätsdebatte. Das Problem war, das die GastgeberInnen keine vermittelnde Rolle übernahmen und generelle ethische Grundsätze des Universitätslebens wie etwa einen Vortrag anhören und ihn dann sachlich zu diskutieren eingehalten wurden. Man gefiel sich in der Rolle, eine Kollegin aus Brasilien mehrfach als "weisse Frau" abzustempeln und ihre jahrelange seriöse Arbeit so zu schmähen.
Es war ein hoch emotionales und, wenn man es mir erlaubt, irrationales Klima im Saal. Am Ende sprach ich mit zwei Studenten aus Asien, die zum Masterstudium an die UdK kamen, die "terrified" waren, über das was sich da abgespielt hatte. Sie drückten mir ihre Unterstützung aus und standen in Tränen ob der Unglaublichkeit, die da stattgefunden hatte.
Darüber sollten wir sprechen. Über die Irrationalität mit der mit Unrechtsgeschichte generell umgegangen wird.
Wie können wir respektvoll darüber sprechen? Ohne Polarisierung. Ohne Bilderverbot.
zum Beitrag