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03.11.2015 , 21:54 Uhr
Erfrischend zu sehen, dass sich ein paar Menschen das Denken bewahrt haben, Frau Dribbusch. Da, wo man früher eine linke Analyse gesellschaftlicher Realität erwartet hätte, ist heute nur noch eine seltsame, fast ins Wahnhafte gesteigerte moralische Haltung zu finden. Die Linke - oder das, was von ihr übrig blieb - hat politisch seit langem nichts mehr zu sagen (in einem doppelten Sinne) und ist nun offenbar geschlossen zum Christentum konvertiert (wenigstens solange das Selbstbild des moralisch Gerechten zu geringen Kosten aufrecht erhalten werden kann). Vielleicht ist so auch die neu entdeckte Liebe zur Protestantin Angela Merkel zu erklären. "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" wäre heute wahrscheinlich schon Pegidioten-verdächtig.
zum Beitrag02.11.2015 , 19:16 Uhr
Ach wie schön ist doch die Welt, seit vor kurzem alle links geworden sind. Da geht einer linken Tageszeitung so eine Hymne auf den linken Albig doch viel leichter von der Hand.
zum Beitrag16.10.2015 , 16:38 Uhr
Fragen an Herrn Kretschmar:
1. Wer ist eigentlich die Linke? Sichmar Gabriel? Katrin "Die Agenda 2010 war dufte" Göring-Eckardt? Die "Honecker-Dödel" von der Linkspartei (Bartsch, Gysi, Pau und Co.)? Pro Asyl? Die Antifa? Angela Merkel? Die famose linke Tageszeitung aus Berlin? Das einzige, was die Linke heute noch zu einen scheint, ist das Dogma des "Anti-Rassismus", das dann gelegentlich auch mal einen Ministerpräsidenten der Linkspartei dazu bringt, laut "Inschallah" zu rufen. Mit Religionskritik hat's die Linke jedenfalls heute nicht mehr so...
2. Haben Sie schon einmal in Betracht gezogen, dass Neoliberale (der feine Herr Hüther oder auch die "Arbeitgeber", von denen Sie sprachen) aus ganz anderen Gründen für Zuwanderung sind als Sie oder andere Linke? Dass diese Leute an Krisenhaftigkeit als Politikmodus, an sozialer Spaltung, an einem wachsenden Arbeitskräfteangebot, an einer größer werdenden migrantischen Unterschicht als Drohpotential für die Mittelschicht etc. interessiert sind?
3. Wie wollen Sie Integration und menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen sicherstellen, wenn Sie nicht über Obergrenzen der Aufnahme reden wollen?
4. Werden Sie und andere Linke protestieren, wenn den Geringverdienern und dem Prekariat (darunter übrigens nicht wenige Migranten!) die Rechnung für die Öffnung der Grenzen präsentiert wird (in Form von Leistungskürzungen, Lohnsenkungen, verschärfter Konkurrenz um Wohnungen und Jobs, zunehmender Gewalt etc.)? Oder werden Sie dann feststellen, dass Ihr Bedürfnis nach wohlfeiler, moralischer Überlegenheit vorerst gesättigt ist? Wo bleibt die groß angelegte Kampagne der gesellschaftlichen Linken für eine Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums, die doch angesichts der Flüchtlingsproblematik dringender wäre denn je?
zum Beitrag10.10.2015 , 14:25 Uhr
Haben Sie auch einen begründeten Einwand gegen meine Aussagen vorzubringen oder wollten Sie mir nur ein Label anheften, um mich aus der Diskussion auszuschließen?
Vielleicht definieren Sie einfach mal, was eine "rechte Position" und eine "linke Position" ist. Ich komme da immer mehr durcheinander. Wenn eine (ehemals?) linke Tageszeitung ein Loblied auf eine (ehemals?) rechte Bundeskanzlerin singt, ist das dann links, rechts oder geradeaus?
zum Beitrag10.10.2015 , 11:15 Uhr
Mal ein bisschen "kenntnislose und sinnfreie Spekulation":
Masseneinwanderung in die Metropolen des globalisierten Kapitalismus ist ein zentrales neoliberales Projekt. Einerseits sollen Humanressourcen weltweit verfügbar gemacht werden. Andererseits führt Masseneinwanderung zu neuen sozialen Spaltungen und zur weiteren Erosion gesellschaftlicher Solidarität. Im Verständnis der Neoliberalen erhöht sich auf diese Weise die Regierbarkeit der Bevölkerung. Die erzeugte Krisensituation ist zudem optimaler Ausgangspunkt für neoliberale Reformen, die unter normalen Umständen erheblichen Widerstand hervorrufen würden.
Angela Merkel ist zweifellos eine Opportunistin. Aber sie hat auch ein eindeutiges politisches Selbstverständnis: Das einer Sachverwalterin der Interessen des deutschen Wirtschaft (bzw. des deutschen Geldadels). Angela Merkel hat die derzeitige Migrationswelle als Chance gesehen (auch gegen die üblichen Vorbehalte in einer konservativen Partei), endlich auf die von der Bertelsmann-Stiftung vorgeschlagenen Zahlen außereuropäischer Einwanderer zu kommen und in Deutschland die Ausgangssituation für eine neue Runde neoliberaler Reformpolitik zu schaffen. Angesichts des Massenansturms sind ihr die Dinge entglitten und sie befindet sich nun in einer Situation, in der eine offen vollzogene Wende als politisches Schuldeingeständnis gewertet würde. Das "freundliche Gesicht" der Angela Merkel ist nichts anderes als ein verzweifeltes Festhalten an ihrem Amt.
Wenn Frau Gaus und andere "Linke" nun ihre Liebe zu der Frau erklären, die wie keine andere deutsche Politikerin den US-amerikanischen Angriff auf den Irak unterstützt hat (und auch sonst in Sachen 'Beitrag zu Fluchtursachen' einiges zu bieten hat!), verschlägt es einem beinahe die Sprache.
zum Beitrag03.10.2015 , 17:21 Uhr
Frau Foroutan verwechselt Demokratie mit einem rosaroten Multikulti-Ponyhof, in dem alle nach ihrer Façon selig werden und ohne irgendwelche (Interessen-)Konflikte ungestört nebeneinander her leben können. Sie unterschlägt auch, dass sich das Konzept der europäischen Demokratie historisch nicht von der Idee der Nation trennen lässt. Ob Demokratie ohne Nation überhaupt eine Zukunft hat, ist völlig offen. Vielleicht hat Frau Foroutan das Idealbild der US-amerikanischen Gesellschaft im Kopf, die in der Realität allerdings nur mittels Repression und sozialer Apartheid "zusammengehalten" werden kann.
Letzlich betreiben die Freunde des rosaroten Multikulti-Ponyhofs - ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht - das Geschäft neoliberaler Eliten, die die absehbaren gesellschaftlichen Konflikte zum Durchregieren nutzen werden. Wenn man nun zur Kenntnis nimmt, dass Frau Foroutan offensichtlich mit der Bertelsmann-Stiftung kooperiert, schließt sich auf interessante Weise der Kreis.
zum Beitrag06.09.2015 , 20:48 Uhr
Man staunt in diesen Tagen immer wieder über die Naivität und Ignoranz vieler Menschen, die sich selbst mehr oder weniger politisch "links" verorten. Angela Merkel steht nicht "links außen", auch flüchtlingspolitisch nicht.
Als waschechte, selbsterklärte Opportunistin ist sie vielleicht zu einem realistisch-pragmatischen Handeln in der Lage. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass ihr Umfeld ihr bereits einflüstert, welche politischen Chancen die Flüchtlingskrise bietet. Wenn de Maizière vom notwendigen "Aufbrechen verkrusteter gesellschaftlicher Strukturen" spricht, dürfte die nächste neoliberale Radikalkur (eine Agenda 2020) nicht mehr lange auf sich warten lassen. Schäuble wird uns dann mit großem Vergnügen dieselben "Hausaufgaben" machen lassen, die er den Griechen bereits aufgezwungen hat.
Wenn die gesellschaftliche "Linke" (gibt es so etwas überhaupt noch?) irgendetwas vordringlich zu diskutieren hat, dann doch zwei Fragen:
1) Wie sind die Ursachen der aktuellen Migrationsbewegungen zu beseitigen?
2) Wer trägt die Kosten der Einwanderung nach Deutschland? Warum nicht eine 30%-ige Einmalabgabe auf alle Privatvermögen jenseits der 500.000 EUR?
zum Beitrag05.09.2015 , 23:46 Uhr
Ich wohne zur Miete. Mir gehört gar kein Land. Und Ihnen? Oder wollen Sie gar gegen das bürgerliche Privateigentum rebellieren?
zum Beitrag05.09.2015 , 21:00 Uhr
Was genau hat man begriffen? Dass die Probleme dieser Welt am besten dadurch gelöst werden, dass alle Menschen nach Deutschland umsiedeln?
zum Beitrag01.09.2015 , 22:03 Uhr
Herrlich, Ex-Linke wie Leggewie und Cohn-Bendit, die heute von den einst kritisierten staatlichen Institutionen fürstlich versorgt werden, mahnen nun die Anderen (das "Pack"?), mit den durch Migration ausgelösten Verteilungskämpfen gelassen umzugehen. Vielen Dank dafür! Ach, Herr Cohn-Bendit, haben wir von Ihnen, Ihrem Busenfreund Joschka Fischer und den restlichen Grünen Kriegstreibern eigentlich noch eine Entschuldigung für den Schlamassel im Kosovo (Fluchtursache!) zu erwarten?
zum Beitrag16.11.2014 , 16:18 Uhr
Wer hat's gefunden, hä?
- Die Isländer.
Wer genau?
- Leifur Eiríksson
zum Beitrag22.05.2014 , 17:57 Uhr
"... wenn man bedenkt, dass von der Literatur über die Popmusik bis hin zu Fernsehserien so gut wie alles kulturell wirklich Interessante in den letzten 50 Jahren aus den USA kam"
Ehrlich jetzt?
Aber wenn man sich das Elend der unter Ines Pohl intellektuell und politisch weichgespülten taz anschaut, könnte man glatt glauben, dass alles auf dem Zeitungsmarkt wirklich Interessante in den letzten 50 Jahren aus den USA kam.
zum Beitrag19.09.2013 , 09:43 Uhr
Ist es nicht ein bisschen billig, wenn die taz erst eine Hetzkampagne gegen Jürgen Trittin startet und dann Herrn Walter die Verantwortung dafür in die Schuhe schieben möchte?
Andererseits, die Grünen sind's auch selber schuld, wenn sie einen geltungssüchtigen Typen wie Walter zum "Großinquisitor" küren.
zum Beitrag