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07.12.2023 , 09:50 Uhr
Um eines gleich vorweg zu schicken - ich bin kein Swiftie. Vermutlich fände ich nicht einmal 20% ihrer Songs so gut, dass sie in meiner Playlist landen und ich habe mir noch nicht einmal die Mühe gemacht nach ihnen zu suchen. Persönlicher Musikgeschmack hat aber nichts mit der Entscheidung des Time Magazines zu tun. Ein Umstand, den die Autorin des Artikels in großen Teilen zu ignorieren scheint. Was Taylor Swift zu einer zentralen Figur unserer heutigen Zeit macht, sind Entscheidungen, die die Branche in der sie unterwegs ist, revolutionieren. Sei es ihre eigenen Mastertapes neu aufzunehmen, um der Person, an die die ursprünglichen verkauft wurden, die Hohheit über ihre Musik zu entziehen. Sei es ihren Film von besagter Tour ohne die gängigen Producer zu veröffentlichen und sich rein auf die Marktmacht ihrer eigenen Vertriebskanäle zu verlassen. Sei es, dass sie es ist, in einer Beziehung mit einem der NFL Topstars, die Traffic auf seine Social Media Kanäle und Merchandise-Verkäufe bringt - nicht anders herum. Ihre zunehmende Politisierung und ihr Einfluss auf ihre Fanbase ist an dieser Stelle nur der nächste Punkt und wird seine Wirkmacht über die Zeit beweisen müssen.
Was das Time Magazine hier tut ist aber, eine Frau über 30!!, in der Popkultur zu ehren, die sich eine generationenübergreifende Anhängerschaft über kluge Nutzung von Social Media und parasozialen Beziehungen aufgebaut hat und darüber stetig an Relevanz gewinnt.
Ihre Musik muss man nicht mögen oder darf an ihr, wie im Artikel beschrieben sie als "keineswegs Einzigartig" empfinden. Für die Verleihung eines MTV Music Awards wäre das auch ein passendes Kommentar.
Im Kontext der Entscheidung des Time Magazines greift dieser Artikel hier aber viel zu kurz und vergibt die Chance die Komplexität der Wirkmacht einer Künstlerin wie Taylor Swift in der heutigen Zeit zu analysieren und auch kritisch zu betrachten. Schade, liebe taz.
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