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12.11.2014 , 11:02 Uhr
Zum Artikel muss ich mal zwei Anmerkungen loswerden: 1. Der Vergleich mit „anderen Kulturkreisen“ ist schlecht gewählt. Nach traditioneller Auffassung untersagen Islam und Judentum die Feuerbestattung. Der Tod ist hier auch kein Geschehen, das die Angehörigen allein bewältigen müssen, sondern wird durch die Gemeinschaft begleitet. 2. Ein Memento mori fordert nicht zum Gedenken der Toten auf, sondern zum rechtzeitigen Gedenken an die Wandelbarkeit und Vergänglichkeit alles Lebendigen. Das bedeutet, anzuerkennen, wie schön und minnesam die Welt ist und sich dennoch vom reinen Materialismus abzuwenden, um ein gutes Leben zu führen, nicht einen prima Tod zu erfahren. Damit einhergeht, das eigene Leben zu ordnen, sich Gedanken darüber zu machen, was vor dem Sterben noch zu tun ist. Auch und gerade für die, die zurückbleiben werden.
Asche oder Erde? Ist mir nicht egal, aber ich würde dies auch nicht regulieren wollen. Friedhof, Friedwald oder eigener Garten? Ich habe keinen Garten, deshalb bliebe mir nur ein öffentlicher Ort. Letztlich werde ich die Entscheidung nicht danach treffen, was mir am besten gefällt, widdewiddewitt, sondern was am besten für die ist, die ich zurücklasse. Den Geiern zum Fraß vorgeworfen werden ausgenommen. Und natürlich spielt dabei auch die finanzielle Situation eine Rolle. Sollten meine Angehörigen wider Erwarten reich sein, wünsch ich mir einen schönen sonnigen Platz im Friedwald. Ist das nicht so, dann halt als Aschehäuflein im Park verstreut werden.
NB: Nicht der Tod ist ein Tabu, sondern das Sterben. Das eine lässt sich aber nicht ohne das andere denken. Wer einen Sterbenden würdig - und das muss nicht immer traurig heißen - begleitet hat, wird ihn ebenso beerdigen wollen. Ob in der Erde oder als Aschehäuflein, ob mit Priester oder ohne, entscheide dann jeder nach seiner Fasson. Es gibt nämlich Begriffe, die sollten wir bewahren, aber nicht zu Tode definieren. "Würde" ist so einer.
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