Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
17.09.2023 , 21:48 Uhr
@ Ingo Bernable: Sie haben Recht: Ich hätte vor allem "total" (anstelle Totalitarismus) schreiben müssen. Denn der Anspruch (der noch längst nicht überall der Realität entspricht), der mit mobilen Endgeräten wie dem Smartphone ja doch sehr häufig verknüpft wird, ist: In JEDEM Lebensbereich, an JEDER Milchkanne, an "JEDEM" Baum, in JEDEM Klassenzimmer, teils sogar in jedem Kindergarten, ... usw. und so fort.
Es gibt verschiedenste Infrastruktur, die heutzutage sehr verbreitet ist, aber welche davon ist derart verbreitet, wie es für die mobile Kommunikation angestrebt wird und bereits immer mehr Realität wird?
Das nimmt totale Züge an.
Ja, nicht totalitär. Aber die Frage ist, inwieweit sich eine Umsetzung eines solchen totalen Anspruchs mit Freiheit, Demokratie usw. vereinbaren lässt. Die Tendenzen (Gefahren) sind vielerorts beobachtbar. Und ja, wir können uns sehr glücklich schätzen, dass es eben vielerorts "nur" Tendenzen sind und es vielerorts noch immer ein hohes Maß an Freiheit und funktionierender Demokratie gibt.
Ich habe vielleicht etwas ungeschickt davor gewarnt, dass totale Ansprüche gesellschaftliche und politische Entwicklungen in Richtung Totalitarismus befördern können. Die Warnung an sich halte ich allerdings für berechtigt.
zum Beitrag16.09.2023 , 22:57 Uhr
Na endlich! Vielen Dank für diesen unglaublich detailreichen Artikel.
Ich selbst bin nur unwesentlich älter als die Generation, die wohl als "iGen" bezeichnet wird - und kaum zu glauben, ich habe auch kein Smartphone, hatte noch nie eins... außerdem hatte ich noch nie ein Handy und das ist immer noch so.
Inzwischen erscheint es mir immer wichtiger, dabei zu bleiben. Schon allein um zu zeigen, dass es ohne geht. Wenn man will. Wenn man sich sicher ist. Wenn man dazu steht. Ich kann nicht beurteilen, für wie viele Menschen das möglich wäre(!), aber soooo wenige können es wirklich nicht sein, denn ein so ungewöhnliches Leben führe ich ansonsten (außer, dass ich kein Handy nutze) nicht. Die Möglichkeit ohne Handy zu leben aufzuzeigen, wird meines Erachtens umso wichtiger, je totalitärere Züge die Nutzung dieser Geräte, vor allem der Smartphones, annimmt.
Es stimmt: Die Welt verändert sich, neue Dinge werden erfunden, neue Kultur gestaltet, alte verworfen. Alles okay. Oftmals fein.
Trotzdem war wohl noch nie ein Kulturwandel basierend auf einem komplett menschengemachtem Artefakt so umfassend. Der Anspruch, dass die Nutzung eines Smartphones einfach ÜBERALL und JEDERZEIT für JEDERMENSCH möglich sein müsse ist vor allem eines: totalitär. Denn alles was lückenlos und ausnahmslos sein soll und andere Arten zu leben verunmöglichen soll, ist totalitär.
Die Nachteile und vor allem der totalitäre Anspruch (es ginge ja anders, aber der Trend geht in eine andere Richtung!) in der Nutzung dieser Technik existieren parallel zu den Vorteilen, egal wie viele es sind.
Totalitäre Tendenzen sind immer gefährlich für eine Gesellschaft, für Individuen und letztlich für den Planeten. Immer gibt es viele Gründe, sich dem Totalitarismus nicht entgegenzustellen. Viele davon menschlich sehr, sehr gut nachvollziehbar und nicht immer moralisch falsch. Aber es gibt auch sehr, sehr gute Gründe zu sagen: "Stop! Veränderung ja, gerne. Aber nicht totalitär!"
zum Beitrag