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11.08.2023 , 22:17 Uhr
Teil II In der Metaanalyse wird übrigens auch darauf verwiesen, dass sich schlichtweg viele Lehrkräfte den Herausforderungen nicht gewachsen fühlen. Diejenigen, die dafür ausgebildet sind, sind der Inklusion gegenüber deutlich positiver eingestellt. Die Gefahr ist, dass der Inklusion ein riesen Bärendienst erwiesen wird, wenn nicht dafür ausgebildete Lehrkräfte sich überfordert fühlen. Daher meine Aussage "bei einer Berufszeit von 40+ Jahren der Lehrer*innen dauert es eben bis eine aktualisierte Lehrer*innenausbildung voll greift."
Und ich muss Sie rügen: es gibt zwar keine "dumme Fragen", wohl aber Fragen, die sich leicht beantworten lassen. Und wenn ich nach zehn Sekunden Google-Recherche auf eine Metaanalyse stoße, die seit 2017 öfter als 250 mal zitiert wurde, dann hätten Sie das auch geschafft. Und dann hätten Sie sich Ihre zweite Suggestivfrage sparen können. Und ich kann mir daher meine Suggestivfrage nicht verkneifen, was sie in Anbetracht dessen eigentlich mit Ihrer Suggestivfrage bezwecken wollten?
zum Beitrag11.08.2023 , 22:07 Uhr
Teil I Wie von einem anderen Kommentar bereits versucht wurde klarzustellen, nimmt der Benutzer "Wirklich?" mit "Es haben Bildungsforscher widerlegt." höchstwahrscheinlich Bezug auf die Passage im Artikel von Ralf Pauli "was Bildungsforscher [sic] längst widerlegt haben". Anders als beim Klimawandel, bei dem tatsächlich Einigkeit bezüglich der menschengemachten Erderwärmung herrscht, ist dies bei der Überlegenheit von inklusiver Bildung gegenüber dem Förderschulkonzept nicht zu erwarten. Ich bin kein Experte und mache mich wahrscheinlich des schlau Daherredens schuldig. Aber Inklusion zu definieren ist gar nicht so leicht. Und jetzt denken Sie an die Paralympics. Es ist unglaublich schwer Halbblinde mit Einarmigen zu vergleichen. An anderer Stelle in den Kommentaren ist auch bereits darauf aufmerksam gemacht worden, dass Hörbehinderung, Lernstörungen und Persönlichkeitsstörungen ganz unterschiedliche Herausforderungen an inklusives Lernen stellen. Wie wollen Sie eine aussagekräftige wissenschaftliche Untersuchung darüber erstellen, ob Förderschule oder inklusive Schule besser ist, wenn es schon schwer wird die Teilnehmenden zu vergleichen? Und dann stellt sich immer noch die Frage besser hinsichtlich was denn? Daher nochmal meine Aussage die ursprüngliche Aussage "was Bildungsforscher [sic] längst widerlegt haben" ist so pauschal wie unbrauchbar. Und nun zu Ihren ärgerlichen Suggestivfragen, die überhaupt nicht zum Diskurs beitragen. repository.uantwer...643_2019_12_07.pdf Diese Metaanalyse, die ich zugegebenermaßen auch nur überflogen habe, werden einige von mir skizzierten Probleme aufgegriffen und hält fest "De Vroey, Struyf, and Petry (2016) record higher achievements in academic and vocational skills for SEN students who are part of secondary mainstream classes in comparison to special education, whereas, the results for students with emotional and behavioural disorders were found to be inconsistent."
zum Beitrag11.08.2023 , 00:13 Uhr
Das entspricht auch meiner Erfahrung. Und die Aussage "was Bildungsforscher [sic] längst widerlegt haben" ist so pauschal wie unbrauchbar.
Vielleicht habe ich da ja auch was falsch verstanden, aber mir scheint Ralf Pauli verwechselt auch ein wenig das RECHT auf Inklusion mit einer "PFLICHT" zur Inklusion. Ich sehe kein grundsätzliches Problem damit Betroffenen das zur Wahl zur stellen. Und wenn die sich für die Förderschule entscheiden, dann haben sie von ihrem RECHT auf Inklusion eben keinen Gebrauch gemacht. Ob diese Wahlmöglichkeit dann kurz-, mittel- und langfristig die Inklusionsangebote schwächt, weiß ich natürlich nicht. Aber bei einer Berufszeit von 40+ Jahren der Lehrer*innen dauert es eben bis eine aktualisierte Lehrer*innenausbildung voll greift.
Und der ganze Artikel, der bei jemanden nicht vom Fach den Eindruck erwecken könnte "Inklusion = gut, Förderschule = schlecht", ärgert mich, weil ich darin genau das, was mich an vielen Linksintellektuellen so stört, wittere: sie wissen es in der Regel nicht nur besser, sie wollen am liebsten auch alle Unwissenden zu ihrem Glück zwingen. Um ein weiteres Beispiel aus dem Ringen um Inklusion einer anderen Minderheiten zu bringen: Feminismus ist dann nicht mehr, wenn Frauen zwischen einem traditionellen Rollenbild (was auch immer das sein mag) und einem emanzipierten oder noch etwas anderem wählen können, also ein echter Zugewinn an Freiheit, nein, Feminismus ist dann, wenn man dieses "alte, schlechte" radikal ablehnt. Ein vermeintliches Ideal wird schlicht durch ein neues vermeintliches Ideal ersetzt, was keinem echten Zugewinn an Freiheit entspricht - zumindest nicht nach meinem Verständnis.
Wer sich etwas tiefer gehend mit Inklusion beschäftigen möchte, dem sei das Trilemma der Inklusion von Mai-Anh Boger ans Herz und Hirn gelegt:
www.inklusion-onli...ticle/view/413/317
zum Beitrag