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23.07.2023 , 12:36 Uhr
Hallo Herr Manneschmidt, auch wenn ich jetzt abdrifte vom eigentlichen Thema, ich muss Sie fragen: von welchem Erwerbsarbeitszwang sprechen Sie ? Ich empfehle Ihnen, z.b. mit der U5 mal über den Berliner Innenstadtring hinaus zu fahren und in Hellersdorf auszusteigen. Die vielen Erwerbslosen werden Ihnen nicht entgehen und damit all die fragwürdigen Segnungen des "Sozialstaats". Hier gibt es mittlerweile 2 einhalb Generationen ohne Erwerbsarbeit. Sobald Sie auf einem Ubahnhof oder an einer Ampelkreuzung stehen, wird Ihnen das Unglück der Abgehängten ins Auge schreien, ihre psychischen und sozialen Probleme, die bei weitem nicht nur auf materielle Sorgen zurückzuführen sind. Es geht um Würde! " Was ist der Mensch, wenn seiner Zeit Gewinn, sein höchstes Gut nur Schlaf und Essen ist ? Ein Vieh, nichts weiter." (Shakespeare) Diese potentiell erwerbs- also teilhabefähigen (!) Leute sind zu reinen Duchlaufinstanzen für staatliches Geld degradiert. Die " Transferleistungen" werden in den riesigen Shoppingmalls am Stadtrand sofort wieder in die Wirtschaftskreisläufe eingespeist. Staatliche Geldwäsche sozusagen. Und die zahlreichen Kinder erleben, dass sie frühmorgens in die Schule müssen und dort Stress, Forderungen und Bewertung (und auch Förderung, Wertschätzung und sozialem Miteinander) ausgesetzt sind, während Mama und Papa bis nachmittags im Bett liegen oder vor den Monitoren dauerzocken dürfen. Nein, es sind nicht die miesen Gene, nicht die mangelnde Intelligenz, nicht Faulheit und Charakterschwäche - es ist Resignation und Anpassung. Ein Jahr Arbeitslosigkeit verändert hirnneurologische Strukturen - bei jedem. Wenn es keine sozial gemischte Umgebung sondern die üblichen Sozialghettos gibt und es im ganzen Hochhaus gleich aussieht, schafft das die entsprechende Identität in und an der man sich dann auch gegenseitig festhält und seine Menschenwürde z.B. dadurch bewahrt, dass man der Nachbarin, der wieder der Strom abgestellt wurde, sein Kabel übern Flur legt.
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