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20.07.2023 , 03:36 Uhr
Und schließlich ihr Antipluralismus: Die Partei behauptet, im Gunde würde nur sie allein die wahren Interessen des Volkes vertreten. (Bei Höhe gipfelt es ja sogar in der Fantasie eines Führers, der einfach weiß, was gut & richtig für seine Untergebenen ist.) Dass „das Volk“ tatsächlich viele verschiedene, teils direkt entgegengesetzte Partikularinteressen hat, und die AfD zum großen Teil aus gutem Grund nicht wählt, blendet sie einfach aus. In den anderen Parteien sieht sie folglich auch keine legitime Vertretung anderer Interessen, Ziele und Werte, stattdessen werden diese allesamt als „Alt-/Block-/Kartellparteien“ diffamiert. Das gleiche Prinzip gilt bei den Medien: Die Partei hat ein Netzwerk an ihr geneigten Publikationen und Kanälen, alles andere ist „System-/Lügenpresse“. Demokratisch ist das nicht.
Dann gibt es da noch so Sachen wie Infragestellung der Religionsfreiheit (der Islam sei schließlich keine Religion, sondern eine politische Ideologie), den Hass auf alles, was mit Gleichstellung, geschlechtlicher Selbstbestimmung etc. zu tun hat, die Leugnung des Klimawandels … okay, der letzte Punkt ist nicht undemokratisch, sondern einfach dumm, aber egal.
All diese Positionen werden ja nicht von irgendwelchen unbedeutenden Hinterbänklern und Provinzpolitikern geäußert, sondern von der Partei als Ganzes vertreten. Unterm Strich: Die AfD ist inzwischen eine offen rechtsradikale bis rechtsextreme, in Teilen neofaschistische Partei. Rechts im Sinne von konservativ-bewahrend ist da nix mehr. Es geht es um Überwindung und Rückabwicklung der bestehenden Verhältnisse. Die undemokratische Gesinnung muss man da nicht mit der Lupe suchen.
zum Beitrag20.07.2023 , 03:35 Uhr
„Explizit undemokratisch“:
Es fängt beim Rassismus an: Die Partei wertet Menschen einzig & alleine aufgrund ihrer Abstammung ab. Sie hetzt BEI JEDER GELEGENHEIT gegen Migranten, bringt sie STÄNDIG mit Kriminalität und anderen sozialen Problemen in Verbindung, und enttabuisiert damit offen rassistisches Sprechen & Handeln. Mit Menschenwürde etc. ist das nicht mehr vereinbar. Es kristallisiert sich immer deutlicher heraus, dass ihr Nationsbegriff der eines ethnischen Kollektivs ist. Es geht nicht um das Individuum bzw. den Staatsbürger, der über bestimmte Rechte verfügt, welche der Staat zu garantieren hat; sondern um die Idee der vermeintlich organisch gewachsenen „Volksgemeinschaft“, die es unter allen Umständen zu verteidigen gilt. Deutsche mit Migrationshintergrund sind da bestenfalls geduldet, im Grunde aber fehl am Platz: Ihr Deutschsein wird ihnen schlicht abgesprochen – Stichwort „Passdeutsche“. Das ist schlicht verfassungsfeindlich.
Beim Geschichtsrevisionismus geht es weiter: Die Partei möchte die Geschichte umdeuten, indem sie die Verbrechen Nazideutschlands zu relativieren versucht und sogar Stolz auf die Leistungen der Wehrmacht einfordert. Im Gedenken an den Holocaust sieht sie ein Übel, daher möchte sie einen Schlussstrich ziehen oder gleich eine „180-Grad-Wende“ anstoßen. Sie sägt also ganz bewusst an einer der Gründungserzählungen der BRD. Apropos Wende: Die BRD an sich wird ja auch als DDR 2.0 diffamiert und von einer „neuen Wende“ geschwafelt.
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