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Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
meine Kommentare
Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
[Re]: In der Tag geht der Spritverbrauch nicht linear nach oben, sondern nimmt mit höherem Tempo immer mehr zu. Außerdem hat die Studie abgeschätzt, um wie viel besser der Verkehr mit Tempolimit fließt und ab wann wie viele Leute auf die Bahn umsteigen. Zu den Details der Rechnungen könnten Sie einfach die Agora Verkehrswende kontaktieren
zum BeitragBernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Lieber Hein Bloed
besten Dank für die Anfrage. Allerdings bringen Sie da leider etwas durcheinander. Die 47 Prozent in der Grafik, auf die sich der link verweist, beziehen sich auf den Anteil der Öko-energie an der Stromerzeugung in Deutschland. Das ist hoch und sehr schön - hat aber mit dem hier diskutierten Emissionshandel kaum etwas zu tun. Da geht es um die Minderung der CO2-Emissionen in ganz Europa, die dem Emissionshandel unterliegen. Die sollen um 40 bzw 55 Prozent gegenüber 1990 runter, wenn das Pariser Klimaziel erreicht werden soll. Nun berichtet mein Artikel darüber, dass die Emissionen, die vom Emissionshandel abgedeckt sind (45 Prozent aller EU-Emissionen, vor allem die aus Stahl, Zement, Kohle etc) schneller sinken müssen als bisher gedacht, wenn man das Klimaziel ernst nimmt.
Bei den Erneuerbaren steht D beim Strom gut da, das stimmt. Bei Wärme und Verkehr dagegen ganz mau - deshalb verfehlt D auch sein Ziel von 18 Prozent ALLER Energie als Öko-Energie bis 2020, und wird nur 16 Prozent erreichen.
So sieht sie aus, die Recherche hinter unseren Texten, Kollege Hein Bloed. Wer uns völlig zu Recht zum Recherchieren auffordert, sollte es vielleicht erst mal selbst tun, ehe er uns vorwirft, unseren Job nicht zu machen.
lg Bernhard Pötter
zum BeitragBernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Lieber Herr Farmer
besten Dank für die Rückmeldung. Ein paar Ihrer Zahlen und Einschätzungen würde ich trotzdem widersprechen. Den zweiten Frühling der Atomkraft redet die Industrie gern herbei - allein, nicht einmal die Zahlen und Ausblicke der atomfreundlichen IAEA und IEA geben das her. Und sie schummeln gern ein bisschen bei den Zahlen - die IAEA jedenfalls hat zum Beispiel die 43 japanischen AKWs, die seit Fukushima stillagen, nie als "stillgelegt", sondern als Normalbetrieb gerechnet. Da ist der "World Nuclear Industry Status Report" als Ergänzung eine deutlich erhellendere Quelle.
Wie Sie auf 200 Neubauten kommen, weiß ich nicht. Die offizielle Zahl ist 62 - darunter Baustellen, die seit Jahren und Jahrzehnten nicht richtig vorangehen. Und die Länder, die Sie anführen, sind teilweise schon wieder von ihrem Atomkurs abgekommen: Polen etwa hat inoffiziell erklärt, es werde kein AKw bauen. Finnland ist seit der Erfahrung mit Verzögerung und den preisen für Olkiluoto ebenfalls sehr kritisch. Und UK wartet seit Jahren darauf, dass sich die Bauherren mal zusammenraufen, auch wenn es Subventionen ohne Ende gibt.
Eine prosperierende Industrie sieht anders aus. Etwa so wie die Erneuerbaren, sie sich vor Investorengeld nicht retten können. Reden Sie mal mit Bankern, ob die AKWs finanzieren - die sagen: nur dann, wenn es Staatsgarantien gibt. Und durchaus autokratische Länder wie Russland, China, die Golfstaaten oder Vietnam haben auch längst nicht mehr so viel Geld wie noch vor ein paar Jahren.
Atomkraft rechnet sich einfach nicht. Auf mehr wollte mein Text gar nicht hinweisen. Wer die Kosten und die Risiken tragen will, kann es natürlich gern versuchen. Glücklich wird er damit nicht.
besten Gruß und danke für das Interesse
Bernhard Pötter
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