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08.10.2014 , 17:17 Uhr
Es fehlt der politische Wille die Automobilindustrie zu reglementieren. Es fehlt aber auch an Fachleuten, die die Lücken in den Prüfbedingungen erkennen und schließen. Mit der Einführung der elektr. Einspritzanlagen (ca 1983) im Auto wurde der Manipulation Tür und Tor geöffnet. Das im Artikel genannte Temperaturfenster ist ein sehr gutes Beispiel. Autos die den Fahrzyklustest absolvieren müssen zwischen 20 und 30 Grad Celsius warm sein. Folge: Startet ein Motor außerhalb dieses Temperaturfensters wird erst gar nicht versucht die Emission zu senken. Das Motorkennfeld (Einspritzmenge und Zündzeitpunkt) werden aus einer Tabelle entnommen, die nicht für die abgasarme Arbeitsweise des Motors vorgesehen ist sondern für den "Normalbetieb". Überlegen sie selbst : an wie vielen Tagen im Jahr ist am Morgen beim Motorstart die Fahrzeugtemperatur größer als 20 Grad. --> ein paar Tage im July oder August !
Oder auch: Wird nach dem Motorstart nur einmal kurz das Gaspedal stärker angetippt, so weiß das Steuergerät: "Ich kann mich jetzt nicht im Abgastest befinden, weil dieses Antippen nicht zum legalen Testzyklus gehört". Folglich sofort umschalten auf eine anderes Kennfeld um Verbrauch und Fahrbarkeit zu optimieren und die schlechteren Abgasemissionen ignorieren.
Oder auch : Warum selbst Autos mit hoher Leistung bei Anfahrvorgang ausgehen ?, Nein, die Fahrer sind nicht zu blöde. Die Industrie baut die Getriebe so, daß die im Test vorgesehene Geschwindigkeit von 15 km/h bei möglichst niedriger Drehzahl gefahren werden kann. Nur dann erreicht das Fahrzeug die erlaubten Emissionswerte. Die Folge, die Getriebeübersetzung im ersten Gang ist extern lang. Diese lange Übersetzung verhindert aber bequemes anfahren.
Es gibt noch viele andere Tricks und mit jeder Verschärfung der Grenzwerte müssen diese auch angewendet werden. Solange die Autos nur schwerer werden aber sich an dem Verbrennungsprozess nichts ändert können die Emissionen nicht sinken.
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