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02.07.2015 , 06:40 Uhr
Vor kurzem erst Tucholsky gelesen. Er schreibt ganz passend unter dem Titel
"Die Überschrift":
"Früher fragte man wie eine Medizin wirke, heute , wie sie verpackt sei. Ein Königreich für einen Titel!
Die Zeitungen habens verschuldet, deren geschickteste Angestellte sich den Kopf zerbrechen müssen, um einen Titel, ein lockendes, fettgedrucktes Wort zu erfinden..."
Die Bildunterschrift ist einfach nur Realsatire...
zum Beitrag02.10.2014 , 07:17 Uhr
"In kaum einer anderen Staatsform ist Korruption so gefährlich und dabei so wahrscheinlich wie in der egalitären Republik.Schematisch kann man sagen, daß Korruption sich einstellt, wenn private Interessen sich des öffentlichen Bereichs bemächtigen; in diesem Sinne kommt die Korruption in der egalitären Republik von unten, sie ist nicht ein Instrument in den Händen der herrschenden Schicht und auch keineswegs ihr Monopol.Gerade weil in dieser Form der Republik die alte Zweiteilung von Herrschenden und Beherrschten prinzipiell abgeschafft ist, gibt es hier auch nicht eine Korruption nur der regierenden und herrschenden Schichten, von der das Volk unberührt bleibt, an der es unschuldig leidet und gegen die es sich schließlich empört. Korruption des Volkes selbst ist überhaupt erst möglich, wenn es politisch an die Macht gekommen ist und gelernt hat, sich dieser Macht zu bedienen. Gerade wo die Kluft zwischen Herrschenden und Beherrschten sich geschlossen hat, ensteht die Gefahr, daß öffentliche und private Interessen sich auf eine höchst unappetitliche und schädliche Weise miteinander vermischen. [...]
Das einzige Mittel, das Eindringen korrumpierender Privatinteressen in den öffentlichen raum zu verhindern, ist die Öffentlichkeit selbst, da jegliches, was öffentlich geschieht, dem Lichte der Öffentlichkeit preisgegeben ist, und jeder, der öffentlich agiert, weithin sichtbar ist. So wie Angst vor Strafe das Verbrechen verhindert, so verhindert Angst vor Schande die Korruption. Aber während die Angst vor Strafe alle Bürger gleichmäßig betrifft, kann es eine wirksame Angst vor Schande nur für diejenigen geben, die dem Licht der Öffentlichkeit ausgesetzt sind."
H. Arendt in "Über die Revolution"
zum Beitrag