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20.02.2023 , 13:33 Uhr
M.E. denkt Jürgen Habermas den Krieg von seinem Ende her. Er sieht derzeit zwei Denkansätze: „Die Ukraine darf nicht verlieren“ und „Russland muss besiegt werden“, die für ihn nicht hinreichend durchbuchstabiert sind. Die Unterstützung für die Überfallenen steht für ihn nicht in Frage. Sehr wohl in Frage steht für ihn jedoch die Bereitschaft nach einer quasi automatisierten Lieferung von immer schwererem Kriegsgerät. Waffenlieferungen ohne das Bemühen um eine Verhandlungsoption können, wenn ich ihn recht verstehe, eine Dynamik erzeugen, die die Helfer der Ukraine an einen Punkt bringen, an dem sie vor die Wahl gestellt sind, entweder die Ukraine im Stich zu lassen (weil sie nicht für sie in den Krieg ziehen wollen) oder Kriegspartei zu werden. Einen solchen Ausgang möchte Habermas mit Verhandlungen verhindern. Für ihn müsste eine Verhandlungslösung– so schreibt er in der sz - den Status quo ante vor dem 24.Februar 2022 zum Inhalt haben. Dabei verweist er darauf, dass durch die Verluste an Menschen und den Verbrauch von Waffen und Material die Lage für die Ukraine immer kritischer wird und sich dadurch das Fenster für Verhandlungen zu schließen beginnt. Dadurch wird es immer schwieriger, Lösungen jenseits militärischer Mittel zu denken, zu entwickeln und zu implementieren. Er ist ein Rufer in der Wüste, der weiß, dass Putin kaum auf ihn hören wird; der aber durch das Aufzeigen der äußersten Konsequenzen (Im Stich lassen der Ukraine oder Krieg zwischen NATO und Russland) dazu motivieren will, alles zu tun, damit diese nicht eintreten.
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