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21.09.2014 , 02:25 Uhr
@CV: ein Museum über die "Ansiedlung", also die Stadt und ihre Geschichte, aus vielen Blickwinkeln beleuchtet, gibt es schon.
Der Zweck, den das Haus jahrelang hatte, die Lebenshilfe zu beherbergen, war gut. Wir haben das als Kinder immer als "späte Rache" an den Nazis wahrgenommen.
Wäre es den Nachbarn wirklich zumutbar, dass das Haus neben ihnen einfach so dem Verfall preisgegeben wird? In die Restaurierung der Altstadt wurde viel Geld gesteckt. Und ich würde es gerade in der Stadt nicht irgeneinem Nazi überlassen wollen. Das wäre wohl das falsche Signal.
zum Beitrag21.09.2014 , 00:12 Uhr
Ich wurde in diese Stadt geboren und bin dort aufgewachsen, jedes Jahr kamen ein paar alte Nazis, die unbedingt wissen wollten, wo das "Hitlerhaus" ist. Meistens haben wir sie spaßhalber zum katholischen Pfarramt geschickt. Heute sieht das so aus, dass Samstag vormittags die Neonazis "anrollen", aus ihren Autos springen, vor dem Haus ein Transparent entrollen und ein paar Selfies mit erhobener rechter Hand machen und in ein, zwei Minuten wieder im Auto sitzen und abrauschen. Der Gedanke, dort ein "Haus der Verantwortung" einzurichten, ist ja ehrenwert, aber mehr als eine Pflichtpilgerstätte für SchülerInnen und ein Veranstaltungsort für antifaschistische Diskussionen wird es nicht werden. Obwohl die BürgerInnen der Stadt mehr oder weniger darunter leiden, bei der Erwähnung ihres Heimatortes mit Augenrollen und "ach, DIE Stadt"-Kommentaren konfrontiert zu werden, gibt es immer wieder Dinge, die imho größere Probleme darstellen als dieses Haus. Etwa, dass ein anderer Hausbesitzer seinen Erdgeschoßladen einer "Thor-Steinar"-Filiale vermietet und lapidar meint, er "hätte ja nicht gewusst, was das für Leute sind". Oder ein Hausbesitzer ganz in der Nähe auf seine frisch renovierte Fassade "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" malt, "weil das Zitat ja viel älter" ist. Ob diese Einstellungen durch ein "Haus der Verantwortung" zu ändern sind, wage ich zu bezweifeln.
Eine ganz andere Frage, die sich für mich stellt, ist die: Wieso hat man es beispielsweise in Wien bei vielen Gebäuden, die zweifelsohne unter Denkmalschutz stehen, geschafft, sie so zu renovieren, dass es behindertengerechte Zugänge und ähnliches gibt, ohne den Denkmalschutz zu gefährden?
Notiz am Rande: der Teil des Hauses, in dem Hitler tatsächlich geboren wurde, das "Hinterhaus", existiert schon lange nicht mehr....
zum Beitrag