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08.01.2024 , 09:43 Uhr
Ich habe nichts davon gehört, dass die Bauern für einen ökologischen Umbau aller Subventionen, für die Gleichberechtigung kleinerer Betriebe, für Möglichkeiten, kostendeckend Genüse und Kräuter in höherem Maße kostendeckend abzubauen, für eine Refinanzierung von Grünstreifen oder auch von extensiverer, nicht auf hohe Stückzahlen ausgelegte Fleischproduktion demonstrieren Stattdessen schätzt man riesige Flächen, riesige Maschinen, Massenproduktion von Biogasmais, Raps und Weizen sowie natürlich Glyphosat und seine Derivate. Dabei wäre es ein leichtes, mit etwas Weitsicht und Vernunft der Landwirtschaft wirklich eine zukunftssichere Basis zu erstreiten. Kein Rechter würde sich für solche Proteste interessieren. Stattdessen bekämen die Bauern Rückhalt aus weiten Kreisen der Bevölkerung. Nicht so attraktiv? Verstehe, Özdemir und Habeck dissen ist doch viel lustiger, gell?
zum Beitrag24.01.2023 , 09:16 Uhr
Das einzige „WIR“, das ich für konstruktiv und angemessen halte, ist ein WIR, das Menschen in der Ukraine und in Russland und andernorts mit einschließt. Dann wird auch deutlich, dass „Positionen“ nur „Standpunkte“ (im Wortsinn) sind. Jeder Weg zum Frieden muss unweigerlich Standpunkte überwinden und stattdessen zum GEHEN befähigen – nicht nur, aber auch auf die „ANDEREN“ zu. Das übergreifende „WIR“ erst befähigt zum Gehen. Wir brauchen, um den Frieden wenigstens denken zu können, die Phantasie, uns sehr konkret vorzustellen, wieviele Menschen innerhalb des übergeordneten WIRs in Zukunft noch stehen, gehen können – oder dann bereits GEFALLEN sind, was für mich einer der schrecklichsten Euphemismen ist, denn wir der Kriegslogik verdanken.
zum Beitrag24.01.2023 , 08:54 Uhr
Natürlich gibt es eine Verhandlungslöung. Kriege werden immer per Töten begonnen und per Verhandeln beendet. Gewinnen kann diesen Krieg niemand – es sei denn auf dem Weg einer unvorstellbaren Katastrophe. Die Frage ist also nicht, ob es Verhandlungen gibt, sondern nur, wann und wie. Zum Wann kann man nur sagen: so bald wie möglich. Statt der NZZ empfehle ich dazu das kurze Interview mit Alexander Kluge im aktuellen „Philosophie Magazin Spezial“. Was das Wie angeht, geistern viele fruchtlose Ansätze durch die öffentliche Debatte. Es geht nicht ums Gesichtwahren. Sein Gesicht wahrt jeder selbst, indem er ein Verhandlungsergebnis als Gewinn darstellt und den Seinen vermittelt. Es geht auch nicht um den „Besitz“ bestimmter Landstriche. Niemandem „gehören“ Berge, Flüsse, Wälder; niemandem gehören Menschen, Tiere, Pflanzen. Entscheidend ist, ob Regionen zerstört oder entwickelt werden, ob Menschen und alle Lebewesen leben können oder aussterben. Die Lösung für das jetzt umkämpfte Gebiet ist dann gut, wenn „sich russisch lesende“, „sich ukrainisch lesende“, „sich europäisch“ lesende, „sich slawisch lesende“ usw. Menschen miteinander friedlich und frei von existenziellen Nöten leben können. So lange Menschen sich nicht als Menschen, sondern „Kriegsparteien“ lesen, handeln sie nicht als Menschen, sprich: sie sprechen nicht miteinander. So lange Grenzverläufe als oberstes Gut gelten, treten Menschen, Lebensgrundlagen und vieles mehr in den Hintergrund. Im „Geist der Utopie“ könnte man sagen: jeder Krieg birgt in sich die Chance, eine „Grenze“ zu überwinden. Postskriptum: Statt des konservativ-bellizistischen Leitmediums, das Friderike Graebert oben empfiehlt, schlage ich hinsichtlich eines fokussierten Blicks auf Menschen und Lebensgrundlagen einen Artikel von Klaus Buchenau im Freitag, Ausgabe 3/23, vor.
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