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27.09.2023 , 11:02 Uhr
Aus geschichtlicher Neugier habe ich mir die fünf Folgen in zwei Blocks angeschaut und war zu Beginn noch relativ von der Dokuinszenierung angetan, vor allem weil ich selbst einmal in Berlin gelebt habe und zum anderen, die Entwicklung der Stadtpolitik immer medial verfolgt habe. Irgendwann fiel mir dann auf, dass sich Optitz lediglich auf eine Handvoll Politiker und eine größere Anzahl Subszene fokussiert hatte, was mir angesichts der gesamten Transformation der nun neuen Stadt zu dünn war, denn es kamen zu wenige Protagonisten des "gemeinen" Volkes mit der Schnodderschnauze vor und auch wie sich die Stadt in der Hochkultur weiterentwickelt hat, was eine ebenso spannende Geschichte von Geld und Macht bedeutete. Die Kultur wurde dermaßen hochgepäppelt, weil sich Berlin als kulturelle Metropole gegen Paris, London und Wien nach dem Willen der Oranisatoren aus Politik und Kulturbusiness behaupten wollte und weltweit die Karawane der Kunstsüchtigen anzulocken gedachte. Die Milliarden, die für die Bodeinsel und viel andere Kunst- und Kulturpaläste im Baugrund der Stadt verschwanden dienten nicht nur der Hebung des Renommes der City, sondern brachte vielen Insidern der Kultur mehr als nur Ruhm und beachtung ein. Geld, was sich aber im gegensatz zu den immensen Kosten nicht amortisierte, sondern allen Steuerzahlern aufgebürdet wurde, auch denjenigen, die sich nicht für die Zirkusnummern der Elitekünstlerinnen interessierten, Eliason, Hirst, Koons, Richter, Saraceno oder anderen, die über die documenta und die Biennalen eine Treppe im Turm der Reüssierten aufgestiegen waren. Lediglich die Verhüllung des Reichstages wurde erwähnt, wobei ausgelassen wurde, dass Christo und Jeanne Claude ihr Monumentalwerk ohne institutionelle Finanzspritzen der Stadt beanspruchten. Die sieben Millionen Besucher sahen das, was die beiden Künstlerinnen als Label versprachen: Spektakel größter Dimension. Wo wurde die Kunstszene der Stadt aufgegriffen, Fazit Null. Muss man nicht sehen.
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