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03.07.2024 , 10:25 Uhr
Es gibt ein paar Rahmenbedingungen, die die Entscheider bei den Demokraten auch kennen:
Eine Kampagne bei der irgendwer nominiert wird, weil der aktuell amtierende Präsident ist aus Alters- oder Gesundheitsgründen einer Kandidatur nicht mehr gewachsen ist, würde permanent davon überlagert, warum jemand, der sich Kandidat sein nicht mehr zutraut, dann noch Präsident sein kann - bis Januar 2025. Auch verfassungsrechtlich dürfte eine Diskussion entstehen, mit Blick auf die Amtsunfähigkeit eines Präsidenten und die Absetzung durch das US-Kabinett. Ein anderer Kandidat neben einem weiter amtierenden Präsidenten - eine solche Kampagne wird zum Rohrkrepierer, Trump kann den Champagner kalt stellen.
Es muss also ein Wechsel im Oval Office her. Aber: rückt ein Vizepräsident auf, aber jemand anders ist parallel dazu Kandidat - auch eine solche Kampagne implodiert. Einen neuen Vizepräsident installieren, der dann aufrückt und Kandidat werden kann ist aber auch nicht mehr umsetzbar - dafür wurde zuviel Zeit verplempert.
Die Demokraten können nur mit der "first female president" auf volles Risiko gehen und auf einen game change effekt setzen und das wissen auch alle Kampagnenexperten.
zum Beitrag08.10.2022 , 14:00 Uhr
Der entscheidende Denkfehler im Artikel und der Debatte liegt schon in der Unter-Überschrift begründet: "Dabei hat sie überhaupt keine Antwort".
Genau hier kommt das zentrale Defizit des linken politischen Spektrums zum Ausdruck: selbst keinerlei Bewusstsein dafür zu haben, dass die politische Linke keine Antwort auf die - zu Recht - beschriebenen Fragestellungen hat, sehr wohl aber dem grandiosen historischen Irrtum unterliegt, sie hätte diese Antworten.
Das die "normalen" Menschen mit traditionell "linken" Polit-Akteuren nichts mehr anfangen können liegt nicht an Performance- oder Sprachdefiziten sondern an genau diesem Punkt: die Linke hat in der Sache überhaupt keine Antwort, keine Lösung anzubieten. "Obendrauf" kommen dann noch Gaga-Gender-Sonstwas-Debatten - die nachvollziehbar dann selbst die gutwilligsten noch in die Flucht bzw. der Rechten in die Arme treibt.
Die religiöse Inbrunst mit der das linke politische Spektrum den eigenen Monstranzen (Stichwort: "Enteignung" und sonstiges Spektakel in Berlin) huldigt - oder sich eben auch durch "Wokeness" in Selbstgefälligkeit wiegt täuscht aber über die Dramatik des eklatanten Fehlens eines zukunftstauglichen "Überbaus" hinweg. Psychologisch alles simpel erklärbar, in einfachen Worten kann man auch vom banalen "Wagenburg"-Effekt sprechen, man begnügt sich mit der (zunehmend intensiver betriebenen) Selbstvergewisserung, dass man doch sowieso alle Weltfragen lange durchschaut und verstanden habe und von daher vor allem gar keine Fragen mehr stellen (oder gar diskutieren) müsse. Dass man im Zuge dessen die politische Diskursfähigkeit völlig verloren und sich nur noch ritualisierende Ersatzhandlungen kapriziert das nimmt man natürlich um so weniger wahr, um so mehr man sich permanent genau in diese Ersatzhandlungen stürzt. Solche Selbstvergewisserung wird durch solche Artikel ("Die Rechte hat keine Antwort" - mag sein, die Linke nur eben auch nicht...) und die Debatte dazu - vgl. Kommentarspalte - nur verstetigt.
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