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19.09.2022 , 09:50 Uhr
Ich möchte hier weder irgendeinen Status Quo verteidigen noch jemandem zu nahe treten. Es tut mir Leid, wenn ich mich unklar und etwas scharf ausgedrückt habe. Soweit ich es erkennen kann, beschränkt auch Biswanger sich auf einfache Narrative. Wäre eine modelgestützte Analyse, die an den wirtschafts_wissenschaftlichen_ Mainstream anknüpfbar ist, nicht etwas wünschenswertes, um das Thema auch über Soziologie und Populärwissenschaft hinauszutragen? Wie "Nutzer" hinweist, scheitert es dabei oft an präzisen Definitionen von "Wachstum" oder "Kapitalismus". Bisher bleiben auch die Visionen von Alternativen leider vereinfachte Narrative (s.oben). Ich empfinde den Mangel an _umfangreichen_ Visionen angesichts der Probleme unserer Zeit als große Last, habe aber selbst auch keine anzubieten.
zum Beitrag18.09.2022 , 08:12 Uhr
So sehr ich mit den Zielen der Degrowth-Bewegung und vieler Kapitalismuskritik sympathisiere, so sehr stehe ich ihren Analysen skeptisch gegenüber.
Ich habe noch nicht eine quantitativ-ökonomische Analyse des Wachstumsproblems der Wirtschaft gesehen - fast alle Analysen beschränken sich auf soziologische Fragen. Die Grundthese "Kapitalismus [oder "unser aktuelles Wirtschaftssystem"] brauchen Wachstum" wird unhinterfragt übernommen von dem, was eigentlich kritisiert wird.
An tatsächlichen Visionen scheint es frappierend zu mangeln (im Gegensatz zu denen des 20. Jahrhunderts). Alle Visionen beschränken sich auf das Regionale; woher kommen Bohrmaschine, Bücher, ..., die doch so schön geteil werden? Ist dies am Ende nur die naive Vorstellung wirtschaftliche Aktivität beschränke sich auf den kleinen Teil des Eisbergs, den ich als End-Konsument*in sehe? Keine dieser Visionen "skaliert" auch nur annähernd auf ein globales Niveau und versteckt die Wachstumsprobleme wieder nur (ironischerweise genauso, wie viele Industriestaaten die negativen Folgen von Produktion in ärmere Länder verlagern und dort vor der eigenen Statistik verstecken).
Wir brauchen eine moderne Version des Club of Rome mit tatsächlich _systemischen_ _strukturellen_ Analysen.
zum Beitrag