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16.09.2022 , 09:20 Uhr
Leistungskürzungen und Sanktionen schaden auch den Arbeitnehmern - denn sie erhöhen die Angst vor Jobverlust und schwächen damit deren Verhandlungsposition und erhöhen den Druck, zu miserablen Konditionen zu arbeiten.
Ansonsten würde ich sagen, klar, Arbeit sollte sich mehr lohnen, Kapital weniger. Von daher sollte man vor allem die unteren Einkommen steuerlich stärker entlasten - ganz oben etwas mehr abgreifen, bzw. mal eine Bürgerversicherung einführen - und vor allem endlich eine vernünftige Besteuerung von Vermögen, Erbschaften und Kapitalerträgen einführen.
Man kann über Steuern durchaus auch unproduktive Sektoren wie etwa große Teile des Finanzsektors weniger attraktiv machen, damit mehr Leute Dinge tun, von denen die Gesellschaft profitiert.
zum Beitrag13.09.2022 , 08:41 Uhr
Gerecht ist das wirklich nicht. Ich verstehe Ihre Unzufriedenheit, nur sehe ich das Problem nicht bei zu hohen Sozialleistungen.
Wer behauptet, "die Arbeitslosen" würden auf Kosten der Berufstätigen, Rentner usw. leben, betreibt eine ganz gezielte Spaltung derer, die nicht von ihren Kapitalerträgen leben können (also im Prinzip der Arbeiterklasse). Schauen Sie doch mal, wie viel Dividenden ausgeschüttet werden (also Geld, das vor allem von den Arbeitenden erwirtschaftet bzw. als Miete abgedrückt wird) und wie viel für Sozialhilfeleistungen ausgegeben wird.
Am Ende findet immer eine Verteilung von unten nach oben statt, aber man lenkt die Diskussion nur zu gerne in eine Richtung, die Arbeitende, Arbeitslose, Rentner und Migranten usw. gegeneinander ausspielt.
Damit will ich Ihnen gar nicht derartige Absichten unterstellen oder Ihre Situation kleinreden, nur das Problem sind sicher nicht die Leistungsempfänger, die zu sehr verwöhnt werden.
zum Beitrag