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10.08.2022 , 16:52 Uhr
2021 gab es genau in der Richtung kollektives deutsches Versagen, da niemand in der Lage war, sich 200 Liter Regen pro qm² vorzustellen ... es war ein Denkversagen, man war nicht in der Lage, sich das räumlich vorzustellen ... so, das kennzeichnet auch die Reaktionen auf die Offenen Briefe ... übertragen ist es die gleiche Schwäche
zum Beitrag10.08.2022 , 16:51 Uhr
Für die jeweiligen sehr klaren Haltungen gibt es eine ethologische Erklärung, erwähnt wird hier im Artikel auch der Raum der offenen Diskussion und die Möglichkeit eines freien Horizonts. Alles Räumliche verlangt eindeutiges Sehen (Denken). Erklärt wird das durch die Evolutionsgeschichte des Menschen. Er musste auf Bäumen klarkommen und dazu durfte der nächste Ast nicht verfehlt werden. Daraus wird ethologisch das Kritische an Ambivalenzen erklärt, der Mensch habe Schwierigkeiten damit, mit Ambivalenz umzugehen. Das Lösen der Raumprobleme gilt als Anfang allen Denkens (vgl. Max Liedtke: Evolution und Erziehung - Pädagogische Anthropologie) und das betonte lebenserhaltende Eindeutigkeit, nicht Schattierung oder Differenzierung. Russland sieht sich bedroht, ergo ist das Klima dort rauer. Das gilt aber ebenso in der Ukraine.
Wer sich nun mit einer der Seiten identifiziert, übernimmt mit hoher Wahrscheinlichkeit die Rauheit der Argumentation. Es geht hier absolut um Leben wie auf dem Baum vergleichbar dem wichtigen Erkennen und Erreichen des nächsten Astes auf dem nächsten Baum. Das ist aber ein Fokus.
Wer sich im Wald befindet, sieht nur Bäume und keinen Wald. Sinn von Offenen Briefen wäre, den Wald zu zeigen. Emanzipation von Umständen wird nur durch eine höhere Komplexität als die der Umstände selbst erreicht.
Alle Offenen Briefe aber blieben im Bereich der Bäume. Das war das Enttäuschende an den Intellektuellen - weit entfernt bspw. von den Aufrufen Hermann Hesses - bspw. "Zarathustras Wiederkehr". Man hätte nachschauen müssen, welche Maßstäbe bereits gesetzt worden waren, man blieb dahinter zurück.
Die Kritik an den Offenen Briefen war aber auch oft blind, so erreicht man den nächsten Ast nicht.
Nora Bossong unterstellte Habermas den Satz "77 Jahre nach dem letzten Krieg" und versuchte alle Argumente so zu desavouieren und Habermas als Ignorant zu entlarven, Habermas schrieb aber "77 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg".
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