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21.12.2022 , 08:12 Uhr
Wer genau definiert denn was "Bullshit" ist? Für die einen mögen das aufblasbarer Planschbecken, Sextoys oder Gemüsehobel sein, andere produzieren in Büros Statistiken, Texte oder wie ich Illustrationen, die niemand existenziell braucht und manche sicher als "Bullshit" definieren würden. Was sind sinnvolle Dinge in einer satten Gesellschaft? Das gelte es halt ersteinmal zu klären - und auch für die Produktion von so sinnvollen Dingen wie -wees ick - Operationsbesteck möchte ja wohl keiner bis 89 in der Werkhalle stehen. Was produzieren eigentlich Theologen, ggf. bisweilen auch Bullshit?
zum Beitrag04.12.2022 , 15:03 Uhr
Feministisch ist doch, darauf zu pfeifen, was andere/"die Gesellschaft" von mir bzw. meiner geschlechtlichen Rolle erwarten. Für mich wär's nix, kann damit mein Saiteninstrument nicht spielen, Gartenarbeit und Holzhacken stell ich mir auch nervig vor... aber einem Mensch, der/die drauf steht, deswegen die feministische Haltung abzusprechen, find ich überheblich.
zum Beitrag25.11.2022 , 15:54 Uhr
Liebe LG, ich werde bald Großmutter, ich neige nicht dem Radikalen zu, versuche stets alle Seiten zu verstehen, mein Liebster beispielsweise findet eure Aktionen völlig kontraproduktiv - aber icke sage euch hier und heute und aus einem erdrückenden Gefühl der Vergeblichkeit allen biederen Bittens, Appellierens, Argumentierens, Grün-Wählens, Radelns und Jemüse-Futterns heraus einfach mal Danke! Danke, dass ihr die ganze Wut und Empörung auf euch nehmt und euch traut radikal zu sein. Ich schließe mich @Goyo an, bleibt gewaltfrei und umsichtig! So sehr ich manche Kritikpunkte auch nachvollziehen kann, ich finde eure Flughafen-Aktion gut!
zum Beitrag16.11.2022 , 12:58 Uhr
Genau! Man gebe uns Säbelzahntiger, Hexenverbrennung und die Pest zurück ;-P
zum Beitrag09.11.2022 , 17:19 Uhr
Mir haben diese Aktionen, je länger ich mit anderen darüber rumdiskutiere, je genauer ich mir die Argumente anhöre und je schriller die Reaktionen darauf werden, vor Augen geführt, wie verzweifelt wir eigentlich alle sein müssten - und wie sehr wir uns als Wohlstandsgesellschaft der Einsicht und Verzweiflung verweigern. Ist ja auch lästig, sich immer wieder bewusst machen zu müssen, dass es kein Zurück gibt und wir volles Karacho auf einen Abgrund zurasen. Die "nervenden Aktionen" reiben uns das halt wieder und wieder unter die Nase.
zum Beitrag09.11.2022 , 16:42 Uhr
Ich bin mir nicht sicher, ob Sie diese Mehrheit just hier unter den Leserinnen und Lesern finden. Ich freue mich an dieser Stelle explizit, als Leserin angesprochen zu werden. Wie wäre es denn für Sie stünde da nur Leserinnenkommentare, ohne Sternchen aber auch ohne männliche Leser zu adressieren. Wäre das für Sie dann antiwoke - oder auch nicht gut? Und wieso empfinden Sie die Wortwahl einer kleinen Tageszeitung als "Sprachdurchsetzung von oben"? Sie können doch im generischen Maskulinum Zigeunerschnitzel bestellen wie Sie lustig sind, ohne dass Sie dafür verhaftet werden. Kann halt nur sein, dass das jemand hört oder liest und das doof und/oder verletzend findet und das auch artikuliert. Dieses "von oben" wirkt auf mich immer etwas fiebrig herbeifantasiert...
zum Beitrag01.08.2022 , 19:08 Uhr
Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe viel mit jungen Leuten in ihren 20ern zu tun - durchaus eher alternativ, links, bis extrem links orientiert, aber so eine kleine Nische ist das ja nun auch nicht - und ich beobachte einen enormen Fatalismus - no future - bei dem ganz klar artikuliert wird, dass trotz Studium, Karriere, Festanstellung etc. überhaupt keine Option sind, sondern lieber im Club/Kneipe (natürlich im Club in dem die eigene Peergroup abhängt) oder beim Bühnenbau auf Festivals/Konzerten oder auf dem Bau für Mindestlohn und natürlich in Teilzeit gearbeitet wird. Immer genau so viel, dass es mit Containern und Minimal-Konsum gerade so zum Leben reicht. Ist nicht repräsentativ, das ist mir auch klar, aber ich beobachte das in den letzten Jahren wirklich mit einer auffälligen Häufung - und kann diese Haltung auch gut nachvollziehen. Wär mal interessant, ob das rein anekdotisch ist, oder es wirklich eine Tendenz dazu gibt.
zum Beitrag01.08.2022 , 18:56 Uhr
hmm... naja, also diese Plattitüde von den wohlhabenden Akademikern, ick wees ja nich... ich kenne solche Leute persönlich überhaupt nicht. Vielleicht gibts die nur im Westen? Die wohlhabenste Type in meinem Umfeld ist ein Steuerberater aus meinem Dorf - und der hat nicht studiert, das war nach der Wende ne Umschulung. Gefolgt von der Ergo-Versicherungs-Tante, auch umgeschult, und dem Tankstellenpächter. Gut, ich hab zugegeben keinen Einblick in die Kontoauszüge. Die Akadmiker:innen mich eingeschlossen, sind eher so unterwegs, dass sie lieber wenig verdienen, dafür das tun, was sie wirklich gerne tun und ihren Kindern auch genau diesen Rat mitgeben. Ich schätze mal, sich vom Vorarbeiter anbrüllen zu lassen, gehört für den Nachwuchs eher nicht zum Berufswunsch. Meine Akademiker Kinder haben übrigens schon mit 13 Zeitungen ausgetragen. Ich glaube dieses Aufstiegsversprechen, das bis in die 80er, 90er Jahre wahr gewesen sein mag, dass ein Studium ganz selbstverständlich zu Wohlstand führt, hat sich längst erledigt.
zum Beitrag31.07.2022 , 19:46 Uhr
Nun, ich wäre weiland gerne Tischlerin geworden, meine akademischen Eltern wussten das zu verhindern. Aus Sorge, ich könnte in so einem "Männerjob" Anfeindungen oder Diskriminierung ausgesetzt sein, aber v.a., weil sie - als jeweils erste Akademiker ihrer, nach dem Krieg ziemlich ärmlichen Arbeiter-Elternhäuser einfach wahnsinnig stolz darauf waren, sich da raus studiert zu haben und sie der tiefen Überzeugung waren, als Akademiker habe mensch es "geschafft" und hätte quasi die Eintrittskarte für das "gute Leben". Bei ihnen war das noch so. Ich bin heute kreatives Prekariat, aber hey, mit drei Uni-Abschlüssen - aber die Freifahrtkarte für irgendwas ist Uni schon lange nicht mehr. Übrigens, mein ältester Sohn, studierter Politikwissenschaftler, ackert für Mindestlohn im Punkclub hinterm Tresen, hat er sich so ausgesucht, immer nur so viel arbeiten wie er unbedingt zum Leben braucht, studieren hätt' er dafür nicht müssen, der Mittlere reist als Zimmermann auf der Walz durch die Gegend und kann sich vor Arbeitsangeboten kaum retten - und verdient auf die Stunde weit mehr als icke, mit meinen Illustrationen. Also entschieden sich meine jüngeren Kinder für Ausbildung statt Uni, hätt ich da keinerlei Akademikerinnen Dünkel. Aber ich find ja, Eltern sollten ihren Kindern nicht so viel rein quatschen, Handwerk, Pflege oder Service ist halt auch nicht für jeden und jede was - und das mit Verlaub unabhängig vom Bildungsstand der Eltern.
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