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19.07.2022 , 13:17 Uhr
Wenn der Duden nur ein Wort als Bedeutung angeben würde, dann wäre es ein Synonym - wie etwa Kneifzange und Beißzange - was regional unterschiedlich verwendet wird. Manchmal ist es Geschmackssache, ob der Gebrauch eines oder des anderen eindeutigen Synonyms als "hochnäsig" ausgelegt wird, oder als "arrogant". Das eine Wort wirkt vielleicht ein wenig angestaubt (aber sehr deutsch), das andere ist ein "Fremd"wort - aber vielleicht schlicht den mehreren Menschen geläufig.
Zurück zu den "mehreren Deutungen" im Duden: Damit sind eben nicht Synonyme also exakte Gleichheiten gemeint, sondern Näherungen. Gibt der Duden nicht nur ein Synonym an, sondern mehrere (was übrigens sehr häufig der Fall ist), dann ist es eben genau dieses Wortfeld, in dem sich das "verdächtige" Wort auch befindet, wo es aber eigenständig, "irgendwo dazwischen" eine besondere Bedeutung aufruft.
Praktisch betrachtet könnten übrigens selbst scheinbar eindeutige Worte ziemlich "unscharf" vorkommen. Ist das Wort "Haus" zu hören, denkt die eine an das Häuschen ihrer Eltern am Stadtrand, der andere an seinen Ärger mit dem Hausmeisterservice im Etagenhaus, die Dritte vielleicht an das Sümmchen, das sie als Erbteil eines Bauernhofes erhalten hat.
Leben ist Sprache und Sprache ist Leben - sie fordern stets heraus. Was bei Fremdheit hoffentlich nicht nur zu Befremden führt, sondern auch zu Neugier und gelegentlicher Freunde etwas Neues entdeckt und gelernt zu haben.
zum Beitrag18.07.2022 , 18:26 Uhr
"klandestin" bedeutet weder Dasselbe noch das Gleiche wie "heimlich". Es drückt das wesentlich höhere Risiko aus und die wesentlich bessere Vorbereitung, keine Fehler zu machen, die bei etwas angewandt werden muss, worauf andere ein sehr genaues Augenmerk haben. - "klandestin" kommt nicht aus dem Englischen, sondern aus dem Lateinischen - ist also schon eine Weile in Gebrauch, wenn auch nicht an jeder Pommesbude. Schön dass unser Wortschatz größer ist, als der z.B. einzelner Dialekte. Aber ja, nicht jedes seltene Wort ist allgemein bekannt. Es macht aber Spaß, aus einigen Worten das zu wählen, das die gewünschte Bedeutung hat. Denn auch bei der Sprache gilt: Knapp daneben ist auch vorbei.
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