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13.07.2022 , 09:32 Uhr
Teil 2: Und, lieber Autor, du bist auch in Detmold groß geworden, warst du dabei, als wir erfolgreich gegen Neonazi-Versammlungshäuser demonstriert haben? Warst du dabei, als wir Treffen von ehemaligen SS Offizieren gestört haben und dafür in Polizeigewahrsam genommen wurden? Das Jugendzentrum „Alte Pauline“, ein Bollwerk gegen Rechts, haben wir gemeinsam erstritten und über Jahre autonom geführt. All das wird hier nicht erwähnt. Ich vermute, der journalistische Kniff, einen skandalösen Sachverhalt als investigative Pionierarbeit darzustellen, wäre sonst nicht gelungen.
zum Beitrag13.07.2022 , 09:30 Uhr
Als Detmolder freue ich mich, dass dieser Skandal um die historische Synagoge einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wird.
Der Artikel weist aber leider einige Schwächen auf: Es kommen nur Herr Roll von der Stadt und Herr Kellig von der jüdischen Gemeinde zu Wort. Herr Roll meint es sicherlich gut, aber die Stadt hatte in der Vergangenheit die Möglichkeit, sich klarer zu positionieren und das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Herr Kellig wiederum präsentiert sich am liebsten selbst und erzählt von seinen eigenen Befindlichkeiten. Als Konvertit fühlt er vielleicht einen inneren Zwang, sich stärker nach außen präsentieren zu müssen?
Vielleicht geht es nur mir so, aber es kommt ein fader Beigeschmack beim Lesen des Artikels auf. Unterschwellig wird beschrieben, als gäbe es in Detmold zu wenig Engagement gegen Nazis und zu wenig Interesse an der Erinnerung an jüdisches Leben in Detmold.
Ich behaupte, kaum eine andere Kleinstadt hat ein solch starkes Engagement gegen Rechts und gleichzeitig eine lebendige Erinnerungskultur an das jüdische Leben wie Detmold. Eine Holocaust- Überlebende der 2. Generation ist aus den USA nach Detmold gezogen und wird in Schulen eingeladen (übrigens organisiert von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe). Detmold war eine der ersten Städte, die ehemalige Detmolder Juden eingeladen hat und sich um echte Versöhnung (wenn das überhaupt möglich ist) bemüht. Im Artikel wird Leopold Zunz erwähnt. Ja, es gibt ein Buch über ihn, das ein ehrenwerter Detmolder Bürger geschrieben hat, er hat sich auch um die Plakette bemüht. Und wenn sie beschädigt wurde (der erwähnte Rechtsanwalt Schnelle wohnt gleich nebenan), hat der Initiator gleich eine neues Schild angebracht. (Teil 2 folgt -wegen Zeichenbeschränkung)
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