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24.06.2022 , 09:42 Uhr
Ich verstehe nicht den Zusammenhang zwischen der dargestellten Kritik an der Kollaboration des israelischen Geheimdienstes Mossad mit dem ehemaligen indonesischen Diktator Suharto und dem Vorwurf des Antisemitismus. Es geht hierbei schließlich um die Diktatur und Verfolgung von Demokraten in Indonesien vor 1998. Neben der Mossad Karikatur finden sich zahlreiche andere ausländische Geheimdienste, die dem Diktator dabei halfen, Demokratie zu unterdrücken. Paradoxerweise stammen einige aus demokratischen Staaten (NL,GBR), welche im Namen der heimischen Demokratie eine Diktatur unterstützten. Über eine Millionen Oppositionelle wurden während der Diktatur getötet, gleichzeitig pflegte ein deutscher Bundeskanzler Kohl freundschaftliche Beziehungen zu Saharuta, auch nach dessen Annexion Ost-Timors und der Ermordung Hundertausender. Sich dieser historischen Verantwortung zu stellen, im Sinne der De-Colonize Bewegung europäische Interventionen in Indonesien zu hinterfragen, verpasst der politische Diskurs volkommen. Stattdessen wird ein Ausschnitt herausgezogen, ein Bruchteil dessen, was das Kunstwerk ausmacht, um seine ganze Aussage und die Arbeit des Kollektives zu diskreditieren. Das Kollektiv hat sich für die Darstellung des Mossad Agenten entschuldigt, dennoch fällt selbst diese Überspitzung unter die Kunstfreiheit, ob man es antisemitisch liest oder nicht. Als Karrikaturen des Propheten Mohamed in europäischen, mehrheitlich christlichen Gesellschaften veröffentlicht wurden hat man sich ebenfalls auf die Kunstfreiheit berufen. Den Vorwurf, das Kollektiv stammt aus einem muslimischen Land und daher sind sie (automatisch) Antisemiten, die Korrelation von Islam und Antisemitismus, ist brandgefährlich und ermöglicht eine neue Form der Islamophobie, welche seit der "Flüchtlingswelle" in allen gesellsch. Schichten verbreitet ist. Die eindimensionale Perspektive dieses Diskurses zeugt von fehlender kulturellen Akzeptanz gegenüber anderem. Die Revolution frisst ihre Kinder
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