: Spaltung endgültig abgewendet
Deichtorhallen bleiben, anders als befürchtet, Gesamtensemble für moderne Kunst
Im heißen Monat August hatte Kultursenatorin Dana Horáková die Idee angeflogen; gehandelt ward sofort: Ein neues Konzept für die Deichtorhallen musste her, nachdem Direktor Zdenek Felix zum August 2003 gekündigt hatte. Mutmaßlicher Grund: nicht erfüllte Geldforderungen für sein Haus, aber explizit bestätigen mag das niemand. Und als wolle die Kulturbehörde ihr Zögern in puncto Nachfolgersuche kompensieren, wurde nach einer Spontan-Aufsichtsratssitzung der Fotosammler F.C. Gundlach zum Gründungsdirektor gekürt. Ein Assistent – welchen Status‘ auch immer – sollte ihm beigeben werden. Worauf die Szene in starkes Frösteln verfiel, schien das Konzept der Deichtorhallen als variabel bespielbarer Ort moderner Kunst damit doch passé.
Jedoch – anders kam‘s: Nur die Südhalle wird Gundlach, der seine Fotosammlung für ein dort einzurichtendes „Haus der Photographie“ dauerleiht, kuratieren. Zudem will er dort nicht nur Eigenes zeigen, sondern moderne Fotografie verschiedenster Provenienz präsentieren. Das Deichtorhallen-Gesamtensemble dagegen soll von einem bis Ende Februar 2003 zu suchenden Direktor bespielt werden, so beschloss es im Dezember der Aufsichtsrat.
Am Anfang all dessen steht allerdings der Umbau: Für vier Millionen Euro werden die Südhallen renoviert. Schwerpunkt: der triefnasse, ursprünglich als Fotodepot avisierte Keller. PS