: Am Wesertunnel wird weiter geplant
AUTOBAHNRING Die Idee einer Maut-Finanzierung der A 281 ist gescheitert – Tunnel soll trotzdem kommen
Es könnte weitergehen mit den Planungen des Wesertunnels. Das war am Freitag die gute Nachricht des obersten Bremer Verkehrsplaners Gunnar Polzin: Das Bundesverkehrsministerium gab grünes Licht für letzte Verhandlungen über Entschädigungszahlung an die Bremer Stahlwerke. Denen gehören Gebiete, die für den Bau des Tunnels als Teil der Autobahn A 281 benötigt werden. Es geht um 22 Millionen Euro – wenn der Bund das jetzt zu zahlen bereit ist, macht er mit den Tunnel-Planungen ernst, so die Überlegung.
Die A 281 ist größtenteils fertig. Wie die Autobahn nach Bremerhaven im Norden Bremens, soll die A 218 im Süden einen Ring um die Stadt bilden. In Huckelriede aber fehlt dafür noch ein Teilstück, ebenso in Höhe der Stahlwerke, wo die A 281 bislang an der Weser abbricht. Hier soll der Tunnel gebaut werden.
Bisher hatte das Bundesverkehrsministerium bei dem ganzen Autobahnbau eher auf Zeit gespielt. Der Etat beim Bund ist überbucht, alles was nicht gebaut wird, entspannt die Lage. Das Problem bei dem Wesertunnel: Finanziert werden sollte das 260-Millionen-Projekt eigentlich über private Maut-Betreiber. Niedersachsen aber hält nun an Plänen für eine neue Bundesstraße 212 fest. Und die steht in Konkurrenz zum Wesertunnel. Mit fertiger B212 würde das Verkehrsaufkommen im geplanten Tunnel deutlich geringer – und der sich für private Maut-Betreiber nicht mehr lohnen. Daher wollen die Bremer Verkehrsplaner nun mit dem Bundesverkehrsministerium über andere Finanzierungen reden.
An der B 212 war eigentlich eine Anschlussstelle in Delmenhorst vorgesehen, die insbesondere auch die Stromer Landstraße von den Bremen-Pendlern entlasten sollte. Nach Protesten von Anwohnern meldete Niedersachsen beim Bundesverkehrsministerium nur die niedersächsische Vorzugsvariante an – ohne Anschluss an Delmenhorst. Welche Konsequenzen der Bund daraus für den Weser-Tunnel zieht, steht spätestens Ende des Jahres fest, wenn der neue Bundesverkehrswegeplan veröffentlich wird. KAWE