: Folge 1: Nippelkneifen beim Handball
Jeder Sport definiert seine Grenzen. Was dahinter liegt, ist unsportlich und wird bestraft. Bis die Fußball-Regionalliga den Spielbetrieb wieder aufnimmt, wollen wir hier darlegen, welche oft schmerzhaften Verstöße die einzelnen Sportarten kennen.
Richtig derbe Fouls gibt’s im Handball selten. Klar, wenn HSV-Spieler Pascal Hens mit seinen über hundert Kilo beim Sprungwurf geblockt wird, kracht es. Aber unsportlich ist das nicht, Körperkontakt gehört dazu. Gut, wenn Uwe Gensheimer von den Rhein-Neckar Löwen den Kieler Kreisläufer Rene Toft Hansen mit einem Faustschlag gegen die Brust niederstreckt, schreibt THW-Kapitän Filip Jicha schon mal in einem offenen Brief: „Lieber Uwe Gensheimer, so geht das nicht!“
Viel verbreiteter sind aber die kleinen, fiesen, versteckten Fouls im Handball. Gerade im Gedränge an der Sechs-Meter-Linie rammen AbwehrspielerInnen den gegnerischen KreisläuferInnen die Ellenbogen in die Seiten, schubsen sie – und kneifen ihnen die Nippel blau. Manche Mädchenmannschaften sollen deshalb auf dick gepolsterte Sport-BHs setzen. Beim Sprungwurf von der Außenposition drehen AbwehrspielerInnen ihre Hüften heraus, damit die WerferInnen im Strafraum mit dem Gesicht bremsen. Der gezielte Tritt auf den Fuß, damit das Gegenüber nicht zum Sprung abheben kann, ist ebenfalls ein bewährtes Mittel.
Hartnäckig halten sich Gerüchte über unterklassige Männermannschaften, die sich zunächst direkt auf den gegnerischen Torwart warmschießen, um ihn zu verunsichern – für den Schiedsrichter ist die Absicht kaum nachzuweisen.
Die Kunst besteht darin, trotz alledem zenmäßig die Ruhe zu bewahren – denn wenn das Opfer mit vor Wut geballten Fäusten ausrastet, droht eine rote Karte. REA