: Die Grünen und die H-Frage
SPITZEN-PERSONAL
Von A wie Atomausstieg über Ö wie ökologische Finanzreform bis T wie TTIP reichen die Themen, die die Delegierten der Grünen in Schleswig-Holstein bei ihrem Parteitag diskutieren wollen. Dürfen sie und werden sie auch. Aber die Frage, über die Partei, Öffentlichkeit und natürlich die Medien seit Tagen, ach was: Jahren spekulieren, ist selbstverständlich eine andere: Wird Robert Habeck dem Ruf aus Berlin folgen?
„Ich müsste ja blind und taub oder ein Klotz sein, wenn ich das nicht an mich heranlassen würde“, hat Habeck jüngst wieder gesagt über die Lockrufe aus der Hauptstadt respektive Parteizentrale. Einige gute Gründe sprechen dafür, aber es sprechen auch viele dagegen: etwa dass eine Kandidatur Habecks für den Bundestag oder Ämter in der Bundespartei die Landesgrünen schwächen dürfte, die sich 2017 ebenfalls wieder einer Wahl stellen müssen. Oder dass Habecks Nische in der Partei – männlich, Realo – umkämpft ist und der Supermann aus dem Norden auf Bundesebene vielleicht nicht mehr ganz so strahlt.
Lange sagte der derzeitige Kieler Energiewende-, Umwelt- und Landwirtschaftsminister sowie stellvertretende Ministerpräsident im Kabinett Torsten Albigs nicht recht ja, aber auch nicht recht nein; vergangenen Dienstag erst wieder ließ er Medienberichten zufolge verlauten, im Amt bleiben zu wollen – bis 2017. Oder länger. Wer weiß.
Für den Landesparteitag hat er die Enthüllung versprochen. Wie Habeck, im Zivilberuf Schriftsteller, es selbst formuliert: „Seit einigen Jahren fällt mein Name immer wieder, wenn es um politische Aufgaben in Berlin geht. Und insofern wäre es unaufrichtig, wenn ich nicht sagen würde, ich denke darüber nach, ob ich ein Angebot für einen Beitrag formulieren kann, der den Grünen mehr Einfluss und mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet, aus Konzeptpapieren Wirklichkeit werden zu lassen.“
Noch mehr Konzeptpapier raschelt dann am kommenden Wochenende, am 9. und 10. Mai, in den Media-Docks in Lübeck. Und neben allergewichtigsten Personalfragen soll es dort sogar noch irgendwie um grüne Inhalte gehen. EST