: 100. Jahrestag des Genozids
■ Bundespräsident Joachim Gauck hat die Massaker an bis zu 1,5 Millionen Armeniern im Ersten Weltkrieg am Donnerstag erstmals klar als „Völkermord“ bezeichnet. Am heutigen 24. April finden weltweit Gedenkveranstaltungen zum türkischen Genozid an der armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich statt. Hunderttausende Armenier werden in der Hauptstadt Eriwan Blumen niederlegen. Zahlreiche Staatsgäste werden erwartet, darunter Wladimir Putin und François Hollande. Deutschland schickt Staatsminister Michael Roth (SPD). Trotz Streits um die Anerkennung des Völkermords hat Armenien die Türkei zu normalen Beziehungen aufgerufen. „Wir stellen keine Vorbedingungen“, sagte Präsident Sersch Sargsjan. Weil die Türkei die Massaker vor 100 Jahren nicht als Völkermord bezeichnet, unterhalten Eriwan und Ankara seit Jahren keine diplomatischen Beziehungen. Auch die Grenze zwischen Armenien und der Türkei ist geschlossen. (dpa, afp, taz)