SCHNATTERNDE HAUSBESETZER
: Kleine Enten in Gefahr

Brütende Stockenten haben in der Frühlingszeit wieder einmal ihre Nester auf Berliner Dächern und Balkonen gebaut. Wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Donnerstag mitteilte, weichen die Tiere in die luftige Höhe aus, weil sie am Boden keinen ruhigen Brutplatz mehr finden. Der Verlust von Schilfgürteln an Berliner Gewässern und Bodenfeinde wie Füchse, Waschbären und streunende Hunde an den Ufern machten den Vögeln das Leben immer schwerer. Das Problem an dem neuen Zuhause: Für den Nachwuchs werden viele Balkone zu tödlichen Fallen. Die Mutter führt ihre Jungtiere spätestens 48 Stunden nach dem Schlüpfen ans Wasser. Den Sprung aus dem Nest in den oberen Etagen können die Enten je nach Stockwerk beziehungsweise Höhe des Hauses oft noch unbeschadet überleben, doch viele der Küken schaffen danach den Weg zum nächsten Gewässer nicht und werden Opfer unserer stark befahrenen Straßen. Der Nabu hilft daher mit einem Rettungs- und Fahrdienst für brütende Enten, der sich allerdings derart teuer gestaltet (je nach Aufwand 150 bis 300 Euro), dass der Nabu um Spenden bittet. Weitere Infos unter www.berlin.nabu.de (taz, dpa)