piwik no script img

Archiv-Artikel

Streit um schmutzige Wäsche eskaliert

FLÜCHTLINGE Nach Schlägerei will Betreiber mehr Familien in Harburger Containerdorf unterbringen

In einer Flüchtlingsunterkunft in Harburg ist es am Sonnabend zu einer Massenschlägerei gekommen. Auslöser sollen Streitereien um schmutzige Wäsche und die Benutzung der Waschmaschine gewesen sein. Das sagte ein Sprecher des städtischen Unternehmens Fördern und Wohnen.

Rund 40 Männer waren mit Knüppeln und Besenstielen aufeinander losgegangen. Ein Großaufgebot der Polizei konnte die Konfliktparteien schließlich trennen. 18 Menschen wurden in Gewahrsam genommen, vier Männer wurden in ein Krankenhaus gebracht. Die Beteiligten waren zwischen 20 und 40 Jahre alt.

Nach Angaben des Sprechers von Fördern und Wohnen wurden die an der Schlägerei beteiligten Männer auf unterschiedliche Unterkünfte in Hamburg aufgeteilt.

In dem Containerdorf in Harburg leben bei voller Belegung 720 Flüchtlinge auf engstem Raum: Bis zu vier Personen sind auf 15 Quadratmetern untergebracht. Diese Enge und das Nichtstun seien nur schwer auszuhalten, berichteten drei Jugendliche aus Serbien der taz. Nach sechs Monaten in Harburg wollen sie nun zurück in ihre Heimat.

Der Betreiber Fördern und Wohnen will als Konsequenz mehr Wachpersonal einsetzen und die Struktur der Einrichtung überarbeiten. Mittelfristig wolle man mehr Familien in dem Erstaufnahmelager unterbringen und mit zusätzlichen Wohnungen in ganz Hamburg das Erstaufnahmelager entlasten. In der Regel sollen die Flüchtlinge nur drei Monate in dem Containerdorf verbringen. Die meisten bleiben jedoch bis zu sechs Monate.  (dpa/taz)