Türkei: Soldaten sollen sitzen

ANKARA afp ■ Im Prozess um acht von kurdischen Rebellen verschleppte und später freigelassene türkische Soldaten hat die Anklage laut einem Zeitungsbericht Haftstrafen von drei Jahren bis lebenslänglich gefordert. Für einen der Soldaten beantragte die Anklage vor einem Militärtribunal in Van lebenslange Haft, unter anderem wegen „Entschuldigung eines Verbrechens“, „Befehlsverweigerung“, „Unterstützung von Aktivitäten, die auf die Spaltung des Staates abzielen“, „Flucht ins Ausland“, Propaganda für die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und gegen die Armee, wie die liberale Tageszeitung Radikal am Samstag berichtete. Der Mann hatte während seiner Entführung Fragen von Journalisten des PKK-nahen Fernsehsenders Roj TV beantwortet. Für die sieben anderen Soldaten forderte die Anklage Haftstrafen von drei bis fünf Jahren wegen Ungehorsams und Flucht ins Ausland. Die Soldaten waren am 21. Oktober von der PKK nahe der Grenze zum Nordirak verschleppt, am 4. November freigelassen und nach ihrer Heimkehr in die Türkei festgenommen worden.