hamburg heute : Politische Offensive
Seine Freunde fordern, dass Binali Yildirim aus spanischer Auslieferungshaft freikommt
Binali Yildirim geht es gesundheitlich schlecht. Seinem Anwalt Björn Stehn zufolge hat er einerseits mit den Folgen der Folter zu kämpfen, die er in der Türkei erlitten hat. Zum anderen mache ihm die über sieben Monate dauernde Inhaftierung in spanischen Gefängnis zu schaffen.
Heute will sich eine Hamburger Delegation bei der spanischen Botschaft in Berlin für seine Freilassung einsetzen. Dabei sind Binalis Ehefrau Sadet Yildirim und Norman Paech, Bundestagsabgeordneter der Linken. In Hamburg demonstrieren parallel Freunde vor dem spanischen Konsulat für seine baldige Rückkehr.
Yildirim sitzt seit dem 28. Mai vorigen Jahres in Spanien in Auslieferungshaft. Er war auf Mallorca im Urlaub festgenommen worden, wo er mit seinem Harburger Fußballteam „Dersimspor“ die Kreismeisterschaft feiern wollte. Obwohl er in Hamburg anerkannter politischer Flüchtling ist, lag ein internationaler Haftbefehl von „Interpol Ankara“ gegen ihn vor.
Ein türkisches Militär-Sicherheitsgericht hatte Binali Yildirim wegen angeblicher Beteiligung an einem Bombenanschlag zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Geständnis war durch Folter erpresst worden. 2002 gelang ihm bei einem Klinikaufenthalt die Flucht nach Deutschland. KVA
Kundgebung zur Freilassung von Binali Yildirim: 12 Uhr, Spanisches Konsulat, Mittelweg 37