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Archiv-Artikel

hamburg heute „Wille zu überleben“

Das Theaterstück „Puppe Hoffnung“ zeigt, dass es neben Tristesse auch Hoffnung im KZ gab

Von FEG

taz: Frau Borcherding, warum nennen Sie ein Stück über den Holocaust „Puppe Hoffnung“?

Eva Borcherding: Das Thema steht nicht nur für Hoffnungslosigkeit, sondern hat auch eine andere Seite, den Willen zu überleben. Hoffnung ist dabei nötig, um handlungsfähig zu bleiben, ansonsten überlebt man nicht. Das soll im Stück gezeigt werden.

Ist Holocaust überhaupt ein Thema mit dem man Menschen unterhalten kann?

Wenn man Menschen nur belehrt mit Fakten oder sie emotional überfordert, dann verlieren sie das Interesse für das Thema. Das Stück ist ein Versuch, die Menschen spielerisch heranzuführen. Es gibt auch Stellen, die den Zuschauer durchaus zum Lachen bringen sollen.

Was wollen Sie mit Ihrem Stück beim Zuschauer erreichen?

Er soll sich einfühlen und annähern an das Leben im KZ. Das Stück soll aber nicht lähmen. Es soll ein Anstoßpunkt sein, sich mit dem Thema zu befassen, kein Lehrstück.

Warum soll es nicht belehren?

Belehren kommt von oben. Hier soll man Infos aufnehmen, ohne dass man erdrückt wird und das Interesse durch zu große Emotionen verliert. FEG

20 Uhr, Kulturbühne Bugenhagen, Biedermannplatz; heute 19 Uhr und morgen 16 Uhr und 20 Uhr

Fotohinweis:EVA BORCHERING, 39, ist Autorin und Regisseurin.