: Studierende lassen Sitzung platzen
Durch Blockade des Akademischen Senats bleibt Uni-Stellenplan Entwurf: Rektorat sieht Handlungsfähigkeit gefährdet
Knapp 200 Studierende haben durch eine Blockade die geplante Sitzung des Akademischen Senats (AS) verhindert. Auf der sollte über den vom Rektorat und einer AS-Kommission vorgeschlagenen Stellenplan bis 2015 abgestimmt werden. Er richtet sich nach dem Hochschul-Entwicklungsplan V, der trotz steigender Studierendenzahlen massive Kürzungen vorsieht.
„Wir sind sauer, dass wir überhaupt hier sitzen müssen, und nicht längst vor der Bürgerschaft stehen können,“ sagten Studierende während der Besetzung. Doch das Rektorat versuche, seinen Stellenplan durchzusetzen, um handlungsfähig zu bleiben und Neueinstellungen vornehmen zu können. „Die Handlungsfähigkeit ist aber zu teuer erkauft, wenn man ihretwegen so massive Kürzungen hinnimmt.“
Konrektorin Ilse Helbrecht appellierte an die Protestierenden, den Konflikt nicht innerhalb der Uni auszutragen, sondern sich an die politisch Verantwortlichen zu wenden: „Ich hätte vollstes Verständnis, wenn Sie jetzt zur Bürgerschaft gehen würden“. Sie verwies darauf, dass das Rektorat mit mehr als 250 Professuren und Lektoraten plane, und damit über die Vorgaben der Behörde hinausgehe. Der HEP V sieht nur 230 Professuren vor. „Wir leisten sehr wohl Widerstand – aber die Studierenden beteiligen sich nicht daran, sondern blockieren.“
Bereits Dienstagabend hatten die Dekane aller Fachbereiche das Rektorat in einem offenen Brief unterstützt und ihm „nachdrücklich“ ihr Vertrauen ausgesprochen. In dem Schreiben heißt es, die Fachbereichsleiter unterstützten „die Bemühungen des Rektorates, trotz der extrem restriktiven Vorgaben der Wissenschaftsbehörde Wege zur weiteren Entwicklung der Universität zu finden.“ Die aktuelle Beschlussvorlage sei „die zurzeit einzige Möglichkeit, die Uni aus dem behördlich hervorgerufenen Stillstand herauszuführen.“ Abgestimmt werden soll auf einer Sondersitzung des AS in den kommenden Tagen. cja