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Archiv-Artikel

julia görges, tennisspielerin Traumziel Australien

JULIA GÖRGES, 19, will an die Tennis-Weltspitze. Ihr großes Vorbild ist die Schweizerin Martina Hingis.

FOTO: DPA

Sie ist 19 und hat Spaß am Modeln. Vor allem aber spielt sie Profi-Tennis. Und hier ist sie eine von Deutschlands Hoffnungsträgerinnen, die händeringend gesucht werden: Julia Görges aus Bad Oldesloe. 2005 stieg sie an Position 1.118 der Weltrangliste ein. 2007 kletterte die 1,80 Meter große Schleswig-Holsteinerin rund 300 Plätze weiter bis Rang 122, was ihr eine Einladung der deutschen Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner einbrachte – für die Erstrundenbegegnung gegen die USA am 2. und 3. Februar im US-Bundesstaat Kalifornien.

2007 war Julia Görges’ bislang erfolgreichstes Jahr. Sie gewann im Einzel zwei Turniere auf der ITF-Tour, der „zweiten Liga“ des Welttennis, und gelangte beim WTA-Turnier in Stockholm bis ins Halbfinale. Zudem qualifizierte sich Görges, die mit fünf Jahren im heimische Verein mit dem Tennisspielen begann, bei den US Open Ende August für die erste Hauptrunde, wo für sie gegen die Weltranglisten-Erste Justine Henin mit 0 : 6, 3 : 6 das schnelle Aus kam. Trotzdem war es für sie „eines der Highlights des Jahres“.

2008 blieb für die 19-Jährige, die von ihrem Aufstieg selbst ein „bisschen überrascht“ wurde, ein solch großes Erlebnis bislang aus. Bei allen drei Turnieren in „Down Under“, Görges’ Reisetraumziel Nummer eins, blieb sie in der Qualifikation fürs Hauptfeld stecken. Ein Rückschlag, den die zielstrebige Realschul-Absolventin wegstecken dürfte.

Fed-Cup-Chefin Rittner traut der Bad Oldesloerin, die ein guter Aufschlag, Kampfgeist sowie harte Grundschläge auszeichnen, viel zu: „Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie unter den Top 50 der Welt zu finden ist.“ Arbeiten müsse Görges aber noch an ihrer Athletik und ihrer Konstanz. Zudem müsse sie sich klarmachen, dass die weltbesten Spielerinnen „gar nicht so weit weg“ seien.

In punkto Vermarktung ist Görges, die sich auch gern mal im Biathlon ausprobieren würde, bereits auf Tuchfühlung mit den Weltbesten. Werner Köster, Ex-Manager von Franziska van Almsick, hat sie unter seine Fittiche genommen. In den USA steht sie bei derselben Agentur unter Vertrag wie Andy Roddick oder Justine Henin. FELIX GABER