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Die Vergabemodalitäten des Heinrich-Heine-Preises werden neu geregelt. Alle Ratsfraktionen in Düsseldorf haben eine gemeinsame Vorlage erarbeitet, am 7. Februar wird im Düsseldorfer Stadtrat abgestimmt. So pressemitteilte der Düsseldorfer Kulturdezernent Hans-Georg Lohe gestern. Von einer Zustimmung zu dem Papier sei auszugehen. Wichtigste Neuerung: Die 13-köpfige Jury hat nun die endgültige Entscheidung über den Preisträger „Es ist ganz wichtig, dass die Jury jetzt abschließend über den Preisträger befindet“, erklärte der Kulturpolitiker die neue Vergaberegel für die angesehene Auszeichnung. Zu dem international beachteten Streit über den Preis war es 2006 gekommen, nachdem sich das Preisgericht für Handke ausgesprochen, der Stadtrat aber wegen der umstrittenen Pro-Serbien-Haltung des Autors vehement dagegen protestiert hatte. Handke verzichtete schließlich entnervt auf den mit 50.000 Euro dotierten Preis. Der nächste Preis soll zum Geburtstag des Dichters Heinrich Heine (1797–1856) am 13. Dezember überreicht werden. Da noch eine prominente Jury und ein geeigneter Kandidat gefunden werden müssen, gerät das Verfahren inzwischen unter Zeitdruck. Der seit 1972 vergebene Preis ging bislang unter anderem an die Autoren Carl Zuckmayer, Max Frisch, Hans Magnus Enzensberger und Elfriede Jelinek.