heute in bremen : „Geduld, Geduld, noch mal Geduld“
Martin Böhme bekommt die Verdienstmedaille des Bundes umgehängt
taz: Herr Böhme, Sie bekommen heute eine Bundes-Verdienstmedaille verliehen für Ihr Engagement als Volleyballtrainer...
Martin Böhme, Volleyballtrainer beim BTS Neustadt: Eigentlich müsste man meiner Frau die Hälfte der Medaille geben, ohne die wäre das nämlich alles gar nicht möglich gewesen.
Warum nicht?
Na, das muss man erst mal mitmachen! Die musste ja viele Wochenenden allein verbringen, weil ich mit den Mannschaften auf Turnieren war und wenn eins nicht so gut lief, naja, dann war der Abend auch mal hin.
Und haben Sie nie gedacht, „warum mach ich das eigentlich“? Immerhin trainieren Sie andere seit 45 Jahren, länger als es Volleyball als Leistungssport in Bremen gibt.
Nein. Ich kann einfach gut ausbilden und seit ich 1990 pensioniert wurde – ich war Amtsrichter –, habe ich mich verstärkt der Jugendarbeit gewidmet.
Das heißt, dass sie mit 80 siebenjährigen Mädchen Baggern und Pritschen beibringen.
Das ist zum Teil eine Knochenarbeit, da brauchen Sie Geduld, Geduld und noch mal Geduld. Wenn Sie die nicht haben, kommen die Kinder nicht wieder.
Was ist so anstrengend?
Viele müssen erst einmal lernen, sich zu disziplinieren, in einer Mannschaft zu spielen. Die kriegen aber ganz schnell spitz, dass sie die anderen brauchen, dass das Miteinander und die Achtung vor dem anderen zählt. Ich glaube, dass hilft ihnen später weiter, sei es im Beruf oder in der Beziehung.
Haben Sie es auch schon mal mit Beachvolleyball probiert?
Ja, aber da hieß das noch nicht so. Meine Frau und ich haben am Strand angefangen, Volleyball zu spielen, Anfang der 60er Jahre am Atlantik. Interview: eib