Soziale Wohltaten : Es darf noch etwas mehr sein
Ole von Beust hat im Sozial- und Bildungsbereich erst kräftig gekürzt, um dies dann ein Jahr vor der Wahl mit einem weit billigerem Programm unter dem neuen Label „Lebenswerte Stadt“ zu kompensieren. Dieser durchschaubare Wohlfühlkurs wird ihm von der Öffentlichkeit abgekauft, von einer großen Tageszeitung sogar mit einer gleichnamigen Stadtteilserie unterstützt.
KOMMENTAR VON: KAIJA KUTTER
Schön, wenn sich Bürger wohl fühlen. Aber das darf nicht davon ablenken, dass Schäden hier im Sozial- und Bildungsbereich angerichtet wurden und bei Weitem nicht behoben sind. Deutlich wird dies an den Schulen, die nach jüngsten Eingeständnissen des Senats knapp 900 Lehrerstellen verloren haben. Gerade mal acht Prozent der Grundschulklassen, oder, je wie man es rechnet, 2,5 Prozent der Schulklassen, haben bis jetzt eine kleine Größe. Alle übrigen Klassen sind voll. Das überfordert Lehrer und ist nicht kindgerecht.
Sie wieder besser auszustatten ist für Hamburg nicht unbezahlbar. Wenn Kinder unter guten Bedingungen aufwachsen und in den Lehrern faire Ansprechpartner haben, sie ihre Fähigkeiten und Talente in einem fördernden Schulsystem optimal entfalten können, ist dies die beste Zukunftssicherung für diese Stadt.
Gut, dass von Beust Fehler bemerkt und zum Teil korrigiert hat. Er sollte keine Chance bekommen, sie zu wiederholen.