letzte Fragen

Wie mit der Zeit gehen, wo sie uns doch immer davonrennt? (2. 2.)

Ihr ein Bein stellen und ins Nirwana abdüsen. Lothar Picht, Sandhausen

Vielleicht hilft Helmut Kohl als Vorbild weiter? Also: Sowie man spürt, dass einen der Mantel der „Gechichte“ streift, fest zupacken, nicht mehr los-, sondern sich einfach mitziehen lassen!

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Man muss das Raum-Zeit-Kontinuum nur so beugen, dass das Unterste zuoberst gekehrt wird. Das Ganze aber nicht so heiß, wie es gekocht wird, da sonst die Zeit verrinnt.

Heiko Endrigkeit

Wer der Zeit hinterherhinkt, wie Erich Honecker: „Der antifaschistische Schutzwall wird noch in hundert Jahren Bestand haben“, oder ihr vorauseilt, wie Giordano Bruno: „Die Erde steht nicht starr im Mittelpunkt der Welt“, hat es schwer in der jeweiligen Zeit. Nur die sich dem Zeitgeist anpassen, wie zum Beispiel Günter Schabowski und Wolf Biermann, kommen ganz gut zurecht. Hier erinnere ich an den Aphorismus von Johann Wolfgang von Goethe: „Die in der Nacht sich umgedreht, den Mantel nach dem Winde hängen und sich zu jedem Staat bekennen, das sind die Praktiker der Welt – man könnte sie auch Schurken nennen!“

Erhard Jakob, Pulsnitz

Wenn man partout mit der Zeit gehen will, sollte man es im armen Schweinsgalopp tun. Wanderklause, Rhön

Wonach schmeckt ein ungepflegtes Pils? (2. 2.)

Leider kenne ich den Unterschied zwischen einem gepflegten und einem ungepflegtem Pils nicht. Seit zirka fünf Jahren bin ich Laubenpieper und seit einem Jahr sogar Vorstandsmitglied in der Kleingartenanlage „Am Russengrab“ in Pulsnitz. Seit dieser Zeit weiß ich zumindest, wie ein Bier mit Gartenfreuden, ehemaligen Arbeitskollegen, Freunden, Bekannten und Verwandten schmeckt – und zwar nach mehr!

Erhard Jakob, Pulsnitz

Nach eingeschlafenen Füßen.

Jule Spiegel, Paderborn

Leider schmeckt ungepflegtes Pils immer noch nach Bier; Tee wäre mir lieber, aber der schmeckt in Kneipen regelmäßig noch ungepflegter nach kalten Füßen. Wanderklause, Rhön

Dämliche Frage – nach Kölsch !!!

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Like making love in a canoe - fucking close to water!

Christoph Schmid, Neustadt/Weinstr.

Was kostet die Welt? (26. 1.)

Frühere Menschen wussten, man darf der Erde nur so viel entnehmen, wie man zum Leben braucht, weil sie unbezahlbar ist. Inzwischen bedient sich der Mensch grenzenlos. Was das kostet, weiß er noch nicht. Bezahlen sollen es ja erst die späteren Generationen.

Klaus Heimann, Darmstadt

Soweit ich weiß: 1,50 Euro im Einzelverkauf von Montag bis Freitag.

Magnus Rieck, Ibbenbüren

Der Zeit keinesfalls nachrennen, da sie sowieso vergeht.

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Einfach rennen lassen und immer das Beste draus machen, dann wird’s schon.

Christoph Schmid, Neustadt/Weinstr.

Bisher hat das niemanden interessiert. George. W. Bush versucht es aber jetzt im Irak herauszufinden.

Horst Sandmann, Darmstadt

Wie wird man abgebrüht? (26. 1.)

Indem man die Roland-Koch-Förderstufe in der Schule besucht und als Armer-Würstchen-Bürger seinen Kopf während der Kochstunde in die CDU-gewürzte Brühe taucht.

Horst Sandmann, Darmstadt

Am besten, man fragt da einen Koch …– Hey Alte, sagt man heute „cool“ ! – Bist du doof, checkst du nicht, was läuft, guckst du nicht durch, sagtst du: Bin ich „cool“. Oder wie alte deutsche Spast sagt „abgebrüht“. Wirst du doof wie Schlagbozen,wirst du abgebrüht ! – Ist ganz leicht: Lernst du nicht Sprache, gehst nicht Schule, machst Rap oder Superstar, damit du reich wirst. – Bist du schnell doof – bist du cool – bist du abgebrüht. – Ist nicht kausal, ist dialektisch, Alte! Und sagt deutsch Spast, Jürgen Kamenschek ist Rassist … bleibst du cool! Jürgen Kamenschek, D’dorf

Die ganzen Schweine werden mit siedendem Wasser abgebrüht. Sperlich

Wie viel wiegen schwere Jungs und leichte Mädchen? (19. 1.)

Ist doch egal, Hauptsache man liebt sich, dann geht alles!

Hartmann Doerry, Tübingen

Wie freut man sich wie ein „Schneekönig“, und wer ist das eigentlich? (5. 1.)

Die Antwort auf diese Frage gab vor einigen Jahren der Namensforscher Prof. Jürgen Udolph in der taz: Schneekönig ist eine andere Bezeichnung für den Zaunkönig, einen Vogel, der durch sein munteres Verhalten auffällt. Dieses lässt an einen sich überschwänglich freuenden Menschen denken. Vermutlich freuen sich Prof. Udolph und der damalige taz-Autor nun wie Schneekönige darüber, dass sich jemand noch an ihren Beitrag erinnert.

Björn Böthner, Berlin

Weshalb bittet die Bahn nie um Entschuldigung statt um Verständnis?

(5. 1.)

Betrete ich ein Reisezentrum der DB, schlägt mir eine Atmosphäre von Verstocktheit und Langsamkeit entgegen, und resigniert stelle ich mich in den großzügig gehaltenen Warteschlangenbereich hintenan, wie es sich gehört. Ich beobachte die Schalter und habe den Eindruck, hier werden Flüge zum Mond verkauft, auch wenn es da offensichtlich Orte wie Recklinghausen oder Fischbrunn gibt, aber, dem Prozedere nach zu urteilen, nur unter langwierigen Umständen erreichbar. Vor und hinter mir fallen Sätze wie „längst gefeuert“, und in so einer Warteschlange bei der DB scheint man sich immer irgendwie einig zu sein: dass das hier die reine Verarschung ist.

Die Mutation von absolut Ignoriertwerden zum König Kunde am Schalter ist so rasant, und ich verlasse nach einer halben Stunde Beratung die Halle immer noch schwindelig. Entschuldigung? Wofür denn?

Christine Hoffmann

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