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Archiv-Artikel

Affinerie-Rekordergebnis vor Cumerio-Übernahme

Kapitalrendite 30 Prozent. Durch die Fusion mit der belgischen Firma entsteht der größte Kupferkonzern Europas

Von KNÖ

Mit einem hervorragenden Geschäftsergebnis 2006 / 2007 ist die Norddeutsche Affinerie (NA) hervorragend gerüstet für den Kauf der belgischen Kupferhütte Cumerio. Nachdem sich die österreichische Gruppe A-Tec Industries am Dienstag bereit erklärt hat, ihren 25-prozentigen Anteil an Cumerio zu verkaufen, steht der Übernahme nichts mehr im Wege. Wie der neue Vorstandsvorsitzende Bernd Drouven auf der Jahresbilanzpressekonferenz am Mittwoch sagte, will die Affi bis Ende Februar mehr als 90 Prozent der Cumerio-Aktien in ihren Besitz gebracht haben. Das neue Unternehmen wird der führende Kupferkonzern Europas sein.

Die NA steigerte ihren Gewinn vor Zinsen und Steuern im Geschäftsjahr 2006 / 2007 um 134 Prozent auf 260 Millionen Euro. Das sei „das beste Ergebnis der Firmengeschichte“. Der Umsatz stieg um 12,4 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital stieg auf 30,2 Prozent.

Der Kauf von Cumerio wird die NA 770 Millionen Euro kosten. Im November 2007 verpasste sich das Unternehmen dafür in Form einer Kapitalerhöhung eine Finanzspritze von 100 Millionen Euro. Der Zusammenschluss soll beide Unternehmen wirtschaftlicher machen: dadurch, dass größere Mengen verarbeitet werden, dass zentrale Dienstleistungen gemeinsam genutzt werden können, und durch den Austausch von Wissen.

Es werde „keine wesentlichen Jobverluste“ geben, behauptet der NA-Vorstand. Die beiden Firmen ergänzten sich. Die Zahl der Affi-Mitarbeiter war bei einem Zuwachs von 31 praktisch konstant und liegt bei etwa 3.300. Das neue Unternehmen wird 4.800 Mitarbeiter haben, die neun Milliarden Euro umsetzen.

Offen ist, wie sich der neue Aufsichtsrat zusammensetzen wird. Wie kurz berichtet, hat sich der ehemalige Vorstandsvorsitzende Werner Marnette um einen Aufsichtsratsposten beworben. Seinem Kontrahenten beim Kampf um Cumerio, Mirko Kovats, dessen A-Tec 14 Prozent an der Affi hält, drängt ebenfalls in den Aufsichtsrat. Ob er dort einziehen könne, müsse das Bundeskartellamt entscheiden, sagte Drouven. KNÖ