: Mit Hartz IV gut überleben
betr.: „Die Linke kocht. Finanzsenator Sarrazin empört den Koalitionspartner mit seinem Speiseplan für Hartz-IV-Empfänger“, taz vom 12. 2. 08
Ja, im recht günstigen Berlin, also in Neukölln lebend, mit Kohlenheizung, ohne Auto, mit gewisser Kulturabstinenz und eingeschränktem Restaurant-/Cafébesuch, kann ich als Hartz-IV-Empfänger gut überleben. Auch weil ich abgeschriebene Lebensmittel aus dem Laden, in dem ich als geringfügig Beschäftigter arbeite, mitnehme und weil meine Waschmaschine gerade nicht kaputtgeht oder der Kühlschrank, der Herd oder sonst was, meine Klamotten secondhand sind, wie meine Bücher auch, weil ich ewig schon nicht mehr im Urlaub war. Doch ohne echte Erwerbsarbeit zu sein soll ja auch nicht Spaß machen, das kann man schon beim Jobcenterbesuch merken. Jobcenter statt Sozial(es)amt. Aber wieso ist eigentlich mein Kumpel, bei einer Zeitarbeitsfirma Vollzeit beschäftigt, in ähnlichen Verhältnissen wie ich? Und soll es mir besser gehen als ihm? Oder etwa uns beiden? Fragen über Fragen. HENDRIK FLÖTING, Berlin