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Archiv-Artikel

Betr.: Manfred Sohn

Schon sein Klassenlehrer, der spätere Landeskultusminister Rolf Wernstedt, bescheinigte ihm politisches Talent. Aber Manfred Sohn war es „zu schleimerisch“, in Wernstedts SPD einzutreten. Lieber ging er zunächst zur Jugendorganisation der FDP, „die war damals noch sozialliberal“. Hier lernte Sohn den heutigen Wirtschaftsminister Walter Hirche kennen. Später machte Sohn dann doch zur SPD rüber. Außerdem war er im Spartakusbund und 20 Jahre in der DKP. Sohn arbeitete sogar im Parteivorstand, dort war er zuständig für marxistische Bildung und die Verbindung zur US-amerikanischen, britischen und japanischen KP. Dass er deshalb vom Verfassungsschutz observiert wird, belustigt den 52-jährigen Betriebsrat eines hannoverschen Versicherungskonzerns eher. „Ich habe nichts zu verbergen“, sagt Sohn. Nicht, dass der promovierte Politologe, der auch unter seinem Pseudonym „Fred Filius“ veröffentlichte, einen Großbritannien-Tick hat.

Im Internet könnten die Schlapphütte auch getrost recherchieren, dass der Peiner viele soziale Errungenschaften der DDR für gelungen hält. 2002 trat er in die damalige PDS ein, heute ist er Mitglied im Landesvorstand der Partei. Sohn hält geschliffene Reden, er gilt jetzt schon als intellektueller Kopf der Fraktion. Neben Flauger ist er Ko-Fraktionschef und im Landtag für Finanzpolitik zuständig. Im Parlament will er dafür sorgen, dass das Land Aufträge nur noch an Unternehmen vergibt, die Mindestlöhne zahlen.