Nach der Wahl
: Einer wird Ole helfen dürfen

Zwei Klarheiten gibt es nach der Wahl in Hamburg: Einen Regierungswechsel wird es nicht geben, Ole von Beust wird, dem Verlust der absoluten Mehrheit zum Trotz, Erster Bürgermeister im Stadtstaat an der Elbe bleiben. Alles andere jedoch ist unklar.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Die befürchteten hessischen Verhältnisse, die es so ähnlich im Hamburg der 1980er Jahre bereits gegeben hatte, sind eingetreten. Der Einzug der Linken in die Bürgerschaft lässt traditionelle Lagergrenzen ihre Bedeutung verlieren.

Die Initiative liegt nun bei Ole von Beust. Er ist der Titelverteidiger, und die CDU ist die mit Abstand stärkste Partei. Nun wird er den Grünen und den Roten, die ihn so gern gemeinsam abgelöst hätten, Gespräche über eine Regierungsbildung anbieten. Wunschbeziehungen sehen anders aus, das ist zwischen den drei Parteien Konsens, vermutlich der einzige.

Die Übereinstimmungen zwischen CDU und GAL sind sehr gering, die mit der SPD sind sehr viel größer. Die Wahrscheinlichkeit mithin spricht für eine große Koalition in der Hanse- und Hafenstadt, allen schwarz-grünen Spekulationen zum Trotz.

Die GAL wird am Donnerstagabend auf einer Mitgliederversammlung ihre Basis entscheiden lassen, ob diese Verhandlungen über eine schwarz-grüne Koalition rundheraus ablehnt. Und das ist sehr wahrscheinlich.

Danach sieht Hamburg klarer. Und die Republik auch.