: Die Stummen der Filmgeschichten
Willy Sommerfeld war so einer, der die Stummen erst beredt gemacht hat, musikalisch, mit seiner Begleitung am Klavier. Im Dezember des vergangenen Jahres ist der letzte Stummfilmpianist seiner Generation 103-jährig verstorben, und am heutigen Donnerstag erinnert man sich im Arsenal um 19 Uhr noch einmal an den „Freund und Weggefährten“. Dabei gibt es neben dem Filmporträt „The Sounds of Silence“ auch Ausschnitte aus Filmen wie Murnaus „Schloss Vogelöd“ zu sehen, mit der Originalbegleitung Sommerfelds, die 1999 im Arsenal aufgenommen wurde. Und dann gilt ja weiterhin, auch im Kino: Es gibt keine Geschichte, außer man macht sie. Immer wieder. Wie Carsten-Stephan von Bothmer, der mit seinen Stummfilmkonzerten die Geschichte weitererzählt. Am morgigen Freitag kommt dabei im Babylon Mitte (20 Uhr, 20/16 Euro) Ernst Lubitschs Historiendrama „Madame Dubarry“ (Foto) zur Aufführung, live begleitet vom Staatsorchester Braunschweig, das eine Komposition Bothmers spielt. Und das ist dann der Auftakt zu einem wirklich umfangreichen Stummfilmfestival, bei dem bis Ende März dreißig stumme expressionistische Klassiker musikalisch aufgeweckt werden. Information: www.stummfilmkonzerte.de TM