sonntag in bremen
: Jules Verne ist ein Bremer

Um 4 Uhr früh wird am Sonntag ein Einheimischer für immer ins All geschossen

Herr Luttmann, am Sonntag ist ein großer Tag für die Bremer Raumfahrt. Das Teil, das Sie da hoch schießen heißt „ATV“. Haben sie keinen schöneren Namen gefunden?

Helmut Luttmann, Astrium-Manager: Klar: Jules Verne.

Und was ist ATV?

Jules Verne ist ein Logistik-Fahrzeug für die Raumstation, das mit einer Ariane V am Sonntag hochgeschossen wird und sieben Tonnen Nutzlast zur Raumstation bringt.

Bisher hatte man für solche Transporte den Shuttle.

Jules Verne ergänzt den Shuttle. Es gibt ja auch das russische Progress-Vehicle.

Kann Jules Verne wieder zur Erde zurückkommen?

Leider nicht. Er wird vollgeladen mit Dingen, die man nicht mehr braucht, und würde sozusagen den Müll entsorgen.

Wie das?

Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre wird ATV verglühen.

Brauchen Sie nicht als Nachfolger für den Shuttle ein Gerät, was auf der Erde landen kann?

Schon, aber nicht in der Größe des ATV. Die Amerikaner arbeiten an einem Nachfolge-Transportgerät, Orion, das kommt aber nicht mit großen Sachen zurück.

Also nur Menschen?

Ja. Und mit Proben und Datenträgern. Alles, was nicht mehr gebraucht wird, kann in dem billigeren ATV entsorgt werden.

Das Bremer Astrium-Werk hat an Jules Verne mitgebaut?

Ja. Wir waren verantwortlich für einen Großteil der Elektronik und haben alles hier zusammengebaut.

Und am Sonntag zittern Sie, dass alles gut geht?

Wir haben eine Live-Übertragung im Bremer Werk. fragen: kawe