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Archiv-Artikel

Unsportliches Spiel

Nach einer erneuten Fußball-Randale am Sielwall fordern CDU und Junge Union mehr Polizei ein

Von mnz

Nach einem neuerlichen nächtlichen Fußballspiel auf der Sielwallkreuzung fordert die Junge Union (JU) den Rücktritt von Innensenator Willi Lemke (SPD). Bei dem Vorfall am Samstag morgen wurden zwei PolizistInnen leicht verletzt. Die Täter werden von der Polizei der „linksgerichteten Szene“ zugeordnet. Ein 21-jähriger Hamburger wurde festgenommen, die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch. Die CDU forderte ein „Sofortprogramm“ zur Befriedung.

Das Fußballspiel, an dem sich etwa 15 bis 20 Menschen beteiligt hatten, begann zunächst gegen ein Uhr morgens – endete jedoch kurze Zeit später, als ein Streifenwagen Stellung bezog.

Gut eine Stunde später eskalierte die Situation, als die Polizei den neuerlich ins Spiel gebrachten Plastikball konfiszierte. Nachdem eine 31-jährige Polizeibeamtin das vors Auto geflankte Spielgerät sichergestellt hatte, wurde sie zunächst aus der Gruppe heraus bedrängt und mit den Worten „Schieber, Schieber! Scheiß Bullen, gebt sofort den Ball raus“ beschimpft. Anschließend sei sie festgehalten und von einem etwa 40-jährigen Mann mit mehreren Fausthieben direkt ins Gesicht geschlagen worden, sagte Polizeisprecher Dirk Siemering. Auch ihr Kollege wurde mit Tritten traktiert, der Kotflügel des Polizeiwagens mit einer Flasche beschädigt. Ein Augenzeuge bestätigte die Darstellung der Polizei.

Die Situation heizte sich nach Polizeiangaben durch Aufforderungsrufe von Schaulustigen auf. Als weitere Polizeibeamte eintrafen, entschärfte sich der Konflikt. Mit einer solchen Aggression sei „nicht zu rechnen“ gewesen, so Siemering, der nicht von einer gezielten Provokation sprechen mochte. Beide PolizistInnen erlitten Prellungen.

Die JU nahm die Aktion zum Anlass, um mehr Polizeipräsenz einzufordern. Es sei „unverantwortlich“ von Lemke, kein Konzept für die dort „immer wieder auftretenden Gewalttaten“ zu haben. Für die CDU warnte Innenpolitiker Wilhelm Hinners nach dem „ungewöhnlich brutalen“ Vorfall vor einem „rechtsfreien Raum“ – und erinnerte an die Auseinandersetzungen in den achtziger Jahren. mnz