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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ... der Berliner Dom? Ohne Kreuz bleiben

Von AE

Berlin-Besucher werden derzeit herb enttäuscht von dieser Stadt: Der öffentliche Nahverkehr funktioniert nicht, und dem Berliner Dom fehlt das Entscheidende – sein Kreuz.

Armselig reckt sich die Hauptkuppel ohne Kopfschmuck in die Höhe. Das wird sich so schnell nicht ändern. Seit Dezember 2006 schon fehlt das Kreuz: Wegen starker Witterungsschäden und Kippgefahr wurde die Konstruktion abgenommen. Wann die Laternenbekrönung samt neuem Kuppelkreuz wieder aufgesetzt wird, konnte selbst die Vorsitzende des Domkollegiums, Irmgard Schwaetzer, gestern nicht sagen: „Wir nennen keine Termine mehr, die wir nicht halten können.“ Das ist immerhin ehrlich – tröstet aber nicht.

Beruhigend nur, dass der Auftrag bereits vergeben wurde und die Finanzierung zum großen Teil steht. Nur der benötigte Stahl ist noch nicht geliefert worden. Es könnte aber jeden Tag so weit sein. Dann wird sofort mit der Anfertigung einer identischen Kopie des Kreuzes begonnen, verspricht Schwaetzer. Bleibt zu hoffen, dass sich bis dahin auch das restliche Geld gefunden hat. Für die Domkirche sei es aber „überhaupt kein Problem“ den finanziellen Eigenanteil aufzubringen, sagte Schwaetzer. Das liege daran, dass Besucher für die Besichtigung des Doms bezahlen müssen, fünf Euro pro Erwachsenen. 2007 gab es sogar einen Besucherrekord von einer halben Million Menschen.

Berlin-Touristen scheinen also Enttäuschungen gewohnt zu sein. Oder: Vielleicht liegen die Reize der Stadt gerade in ihren Mängeln. AE      FOTO: AP