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Archiv-Artikel

Was der öffentliche Dienst braucht

betr.: „Streiks treffen die Städte kaum“, taz vom 5. 3. 08

Verhandlungsführer Böhle (Kommunale Arbeitgeberverbände) beklagt in einer nicht mehr zu überbietenden Scheinheiligkeit das absurde Durcheinander der Arbeitszeiten bei Angestellten und Beamten. Niemand anderes aber als sein Verband hat diese Unterschiede zu verantworten. Die Arbeitgeber peitschten die Arbeitszeiten der Beamten hoch, die diesem Willkürakt schutzlos ausgeliefert waren. Eine generelle Absenkung auf 35 Stunden würde das angebliche Chaos sofort entwirren. Laut Böhle bräuchte es eine Trias von niedrigen Lohnerhöhungen, einer weiteren Arbeitszeitverlängerung und Leistungsbezahlung. Ehrlicherweise hätte er aber noch weitere Kündigungen hinzufügen sollen. Was der öffentliche Dienst aber tatsächlich bräuchte wären kürzere Arbeitszeiten, neue feste Stellen, eine angemessene Lohnerhöhung und die Rücknahme der Leistungsbezahlung, die nicht Leistung, sondern Beziehungen belohnt.

UWE WESCH, St. Leon-Rot