: Wölfe ärgern Werder
Folgenreiches 1 : 0: Wolfsburg schlägt die ersatzgeschwächten Bremer wohl aus dem Rennen um die Meisterschaft
Eine Wolfsburger Fußball-Samba hat Werder Bremens Hoffnungen auf den deutschen Meistertitel wohl endgültig zunichte gemacht. Drei Tage nach dem Aus im Uefa-Pokal verloren die Bremer das Nordderby gegen den VfL Wolfsburg mit 0 : 1 (0 : 0) und rutschten damit auch aus den Champions-League-Rängen. Nach Zuspiel von Marcelinho erzielte Torjäger Grafite (50.) am Sonntag vor 39.831 Zuschauern im Weser-Stadion den Siegtreffer für die „Wölfe“, die mit 16 Zählern nun das beste Team der Bundesliga-Rückrunde sind. Die Bremer liegen jetzt mit 43 Zählern hinter Bayern München (50), Hamburger SV (45) und Bayer Leverkusen (44) nur noch auf Rang vier.
Dabei konnte Werder-Keeper Tim Wiese diesmal früh etwas für sein Selbstvertrauen tun. Nach einem Pass von Marcelinho tauchte VfL-Torjäger Grafite (8.) allein vor Wiese auf, der glänzend parierte. In der Folgezeit überließen die Wolfsburger den Hausherren das Geschehen. Doch ohne den rot-gesperrten Regisseur Diego und den verletzten Nationalspieler Tim Borowski herrschte im Bremer Mittelfeld ein Kreativ-Vakuum, das der überforderte Diego-Ersatz Mesut Özil nicht ausfüllen konnte. Zu allem Überfluss musste Antreiber Daniel Jensen nach 40 Minuten ausgewechselt werden.
So kam die ersatzgeschwächte Werder-Elf, die auch auf Rotsünder Per Mertesacker verzichten musste, im ersten Abschnitt nur zu zwei Chancen.
Die Gäste aus Niedersachsen – von Trainer Felix Magath glänzend eingestellt – agierten aus einem kompakten Defensivverbund heraus und verlegten sich zunächst aufs Kontern. Kurz vor der Pause hätte diese Taktik fast erste Früchte getragen: Linksverteidiger Marcel Schäfer (44.) fasste sich aus 30 Metern ein Herz und zwang Wiese zu einer Flugeinlage. Wenig später war der Keeper dann aber machtlos: Einen Traumkonter über Marcelinho schloss Grafite überlegt mit seinem neunten Saisontor ab.
Wer nun wütende Werder-Angriffe erwartete, wurde zunächst enttäuscht. Immerhin kamen die Bremer durch einen Kopfball von Markus Rosenberg (54.) und einen Özil-Schuss (78.) noch mal zu guten Chancen. DPA